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Wiehler Rat stimmt dafürBielsteiner TOB-Sekundarschule soll Gesamtschule werden

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Die Sekundarschule in Wiehl-Bielstein ist mit ihrer „technisch orientierten Bildung“ durchaus beliebt. 

Bielstein – Der Schulentwicklungsplan sieht genug Potenzial. Bei einer Umfrage haben 75 Prozent der Wiehler Eltern angegeben, dass sie sich gut vorstellen können, ihr Kind an einer Gesamtschule anzumelden. Und die Bielsteiner Schulkonferenz plädierte einstimmig.

Diesen Argumenten wollte sich am Ende keine der Fraktionen in den Weg stellen. Der Wiehler Stadtrat hat sich am Dienstag ohne Gegenstimmen dafür ausgesprochen, bei der Bezirksregierung für das kommende Schuljahr die Umwandlung der Bielsteiner TOB-Sekundarschule in eine Gesamtschule zu beantragen.

Doch eine gewisse Skepsis war nicht nur bei der AfD spürbar, die sich bei der Abstimmung enthielt. Denn die weiterführenden Schulen in Oberberg sind in einem Pendlergeflecht eng miteinander verbunden, die Nachbarkommunen fürchten die Konkurrenz. Das Wiehler SPD-Ratsmitglied Bernd Teuber freute sich über einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung hin zu einer Schullandschaft, die allen Kindern gerecht wird, merkte allerdings an, dass der Weg nicht einfach sein werde.

Entscheidung der Bezirksregierung wird akzeptiert

CDU-Sprecherin Larissa Gebser kündigte schon einmal an, dass ihre Fraktion die Entscheidung der Bezirksregierung „auf jeden Fall“ akzeptieren, also nicht dagegen klagen werde. Gebser betonte: „Wir nehmen die Stellungnahmen der Nachbarkommunen sehr ernst. Letztlich geht es um das große Ganze.“ Abgesehen von Much sind alle Städte und Gemeinden im Umfeld gegen eine Wiehler Gesamtschule.

Das gilt sogar für die Marienheider, die mittelbar betroffen wären. Dieses Meinungsbild zeigen die Stellungnahmen, die die Stadtverwaltung eingeholt hat. Kurz vor der Sitzung ging noch ein Protestbrief der Schulpflegschaft der Gesamtschule Reichshof ein.

Im Hinblick darauf, dass dort schon immer eine Vielzahl von Wiehler Schülern aufgenommen wurde, warnen die Reichshofer Eltern davor, dass eine neue Gesamtschule in Bielstein der gemeinsamen Schullandschaft „erheblichen Schaden“ zufügen würde.

Engelskirchener wollen sich mit Nebenstandort nicht zufriedengeben

Während die Reichshofer sich vor allem über die Fächervielfalt sorgen, geht es aus Engelskirchener Sicht sogar um die Existenz der dortigen, mit Mühe zweizügigen Sekundarschule, obwohl der Wiehler Schulentwicklungsplan diese Gefahr verneint. Und mit einem Nebenstandort einer Wiehler Gesamtschule, wie von Wiehl angeboten, wollen sich die Engelskirchener nicht begnügen.

Für den Wiehler Beigeordneten Peter Madel sind diese Reaktionen nicht überraschend. Er sieht aber keine Gefährdung der Sekundarschule in Engelskirchen-Ründeroth. Die bestehenden Pendelbeziehungen seien gering, zudem würde man die Zuwanderung über eine Beschränkung der neuen Gesamtschule auf vier Züge begrenzen. Dafür habe die Stadt Wiehl ein ausreichend hohes Potenzial an eigenen Kindern.

Gegenwind aus der Nachbarschaft

Barbara Degener (Grüne) erinnerte daran, dass es vor 30 Jahren aus Waldbröl und Derschlag auch Einwände gegen die Einrichtung einer Gesamtschule in Eckenhagen gab. Heute würde Wiehler Kinder dort abgewiesen. „Ich verstehe nicht, warum wir dann nicht eine eigene Gesamtschule gründen sollten.“

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Für Bürgermeister Ulrich Stücker ist der Gegenwind aus der Nachbarschaft „nicht das, was sich ein Bürgermeister wünscht“. Vor der Sitzung habe er alle Amtskollegen angerufen und vorgewarnt. Mit dem besonders betroffenen Engelskirchener Bürgermeister Gero Karthaus gab es immerhin darin Übereinstimmung, dass es in der Gesamtschulfrage endlich Klarheit geben soll.

Noch in diesem Monat will die Stadtverwaltung den Antrag einreichen, kündigt Dezernent Peter Madel an. Eine Entscheidung brauche die Stadt spätestens Ende Januar, wenn das Anmeldeverfahren beginnt.