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TeilhabeWiehler Projekt will Europapolitik inklusiv vermitteln

Lesezeit 2 Minuten
Menschen sitzen in einem Stuhlkreis im Wiehler Burghaus, eine Weltkugel aus Pappmachee wird herumgereicht.

Wer kennt Europa? In einem Stuhlkreis tauschte sich die 14-köpfige Gruppe aus und berichteten sich gegenseitig, in welche europäischen Länder sie schon gereist sind.

Vor der Europawahl bietet Oberbergs Volkshochschule Informationen zur Meinungsbildung für Menschen mit Einschränkungen.

In wenigen Wochen, am 9. Juni, ist es wieder so weit: Die Europäische Union wählt. Grund genug für die Volkshochschule Oberberg, zusammen mit dem Projekt „Wiehl enthindert“, eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Europa und Ich“ aufzulegen.

Das Ziel dieser Reihe ist es, Menschen, die sich aufgrund einer Beeinträchtigung oder Lernschwierigkeit mit Sprache schwertun, auf möglichst einfache und verständliche Weise Themen rundum Europa, Politik und Migration näherzubringen.

Kooperation von VHS und „Wiehl enthindert“

„Die VHS möchte in Zukunft viel mehr Kurse veranstalten, die für Menschen mit Beeinträchtigungen interessant sind und ihnen damit Teilhabe und das Bilden einer Meinung ermöglichen“, so Maria Lamsfuß, Referentin der Volkshochschule und Leiterin des Projekts „Wiehl enthindert“.

Die Idee für das Projekt sei erst vor Kurzem gekommen, als die Zahl der Proteste und Demonstrationen in die Höhe stieg und von diversen Betreuerinnen und Betreuern bemerkt wurde, dass zum Teil viele Verständnisschwierigkeiten für die aktuellen Ereignisse in der Politik und Gesellschaft herrschen.

Workshop zu „Flucht und Europa“ in Wiehl

„Sie sehen dann zwar, es gehen alle möglichen Menschen auf die Straße, verstehen oft aber gar nicht die Hintergründe oder stellen sich die Frage ‚Warum kommen denn so viele Menschen aus anderen Ländern nach Europa?‘, berichtet Lamsfuß.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe machte am Samstag ein Workshop mit dem thematischen Schwerpunkt „Flucht und Europa“, bei dem die Teilnehmenden die häufigsten Fluchtursachen und die europäische Flüchtlingspolitik kennenlernten.

Austausch über eigene Europa-Erfahrungen

In einem Stuhlkreis tauschte sich die 14-köpfige Gruppe aus, welche europäischen Länder sie bisher bereist hatten und was ihnen dabei besonders gefiel. Der ein oder andere erzählte auch, passend zum Thema, von eigenen Fluchterfahrungen oder familiären Beziehungen ins Ausland.

Im Anschluss wurden in Kleingruppen die vier häufigsten Ursachen von Flucht, nämlich Armut, Krieg, Klima und Menschenrechte behandelt. Auch Sabrina Federlechner, ambulante Betreuerin der HBW-Wohngemeinschaft in Wiehl, hält die Veranstaltungsreihe für eine wichtige Möglichkeit der gesellschaftlichen und politischen Partizipation von beeinträchtigten Menschen.

„Es gibt heutzutage immer noch Themen, bei denen Menschen mit Behinderung ausgeschlossen werden, weil manche denken: Ach, die verstehen das doch eh nicht“, sagte Sabrina Federlechner.

Nach einem Überblick über die Europäische Union und die Ursachen von Flucht und Migration steht in den folgenden Veranstaltungen die Europawahl selbst im Mittelpunkt.

Infotag zur Europawahl im Gymnasium Wiehl

Den Abschluss wird am Montag, 13. Mai, die Informationsveranstaltung „Europawahl: Wissen wie man wählt“ in der Mensa des Wiehler Gymnasiums sein. Bei Interesse kann man sich über die Internetseiten der VHS Oberberg oder per E-Mail an info@vhs-oberberg.de kostenfrei angemeldet werden.