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KostenexplosionStadtrat verschiebt Umbauprojekt in Wiehl

Lesezeit 3 Minuten
Eine Visualisierung zeigt eine gepflasterte Mühlenstraße mit Sitzbänken um einen Baum.

Die ursprünglichen Pläne sehen viel Natursteinpflaster vor. Im neuen Antrag wird daran gespart.

Der Wiehler Stadtrat ist dem Vorschlag von Bürgermeister Ulrich Stücker gefolgt und hat den Umbau der Mühlenstraße erst einmal vertagt.

Die Kostenexplosion ließ der Politik keine Wahl. Der Wiehler Stadtrat ist am Dienstagabend dem Vorschlag des Bürgermeisters mit großer Mehrheit gefolgt, die geplante Sanierung der Mühlenstraße zu verschieben. Nur zwei FDP-Ratsmitglieder waren nicht einverstanden.

Der Rat erklärte seine Zustimmung dafür, dass die bereits zugesagten Fördermittel stattdessen für ein Projekt des Integriertes Stadtentwicklungskonzepts (Isek) eingesetzt werden, das kurz vor der Fertigstellung steht: die Neugestaltung des Freizeitparks. Bürgermeister Ulrich Stücker hatte den Hintergrund im Hauptausschuss unmittelbar vor der Stadtratssitzung erläutert: Bei der Ausschreibung der Baumaßnahmen in der Mühlenstraße habe sich im Mai abgezeichnet, dass der einst ermittelte Kostenrahmen von 1,5 Millionen Euro um mehr als 85 Prozent überstiegen worden wäre.

Naturstein verteuerte die Gesamtkosten

Ursachen seien die hohe Auslastung der anbietenden Baufirmen und die starken Materialkostensteigerungen, insbesondere beim Natursteinpflaster. Die Ausschreibung wurde aufgehoben, mit der Konsequenz, dass die Mühlenstraße nicht wie vorgeschrieben bis Ende 2023 fertig wird, die 50-Prozent-Förderung drohte verloren zu gehen.

Erhebliche Baukostensteigerungen gab es aber zugleich auch im Wiehlpark, vor allem wegen des unerwarteten Aufwands bei der Bodenverbesserung werden weitere 1,5 Millionen Euro fällig. Darum hat die Stadtverwaltung sich bereits mit Landesbauministerium und Bezirksregierung darüber geeinigt, dass der entsprechende Betrag vom Mühlenstraßenprojekt abgezogen wird.

Erneuerung der Mühlenstraße ist nur aufgeschoben

Weil auch bei den anderen Isek-Vorhaben wie der Bahnhofstraße drei Millionen Euro mehr verbaut wurden als geplant, hat die Stadt ohnehin weitere Förderung beantragt. Die Umgestaltung der Mühlenstraße sowie der Ausbau des Fußwegs entlang des Mühlenwehrs soll nicht aufgegeben werden, betonte der Bürgermeister Ulrich Stücker im Hauptausschuss.

Die Maßnahme bleibe „ein wichtiger Bestandteil des Isek Wiehl-Zentrum“, nicht zuletzt, weil dieser Bereich eine Verbindung zwischen den Isek-Projekten in der Wiehlaue und dem Ortszentrum darstelle. Eine Anwohnerin äußerte in der Sitzung die Sorge, dass bei einer Verschiebung der Maßnahme doch noch Anliegerbeiträge fällig werden. Stücker bekräftige, dass er davon ausgehe, dass die Zusage der Landesregierung weiterhin gilt, dass sie die Anliegerbeiträge übernimmt.

Die Stadt werde bald eine Einwohnerversammlung einberufen, um alle Fragen zu beantworten. Über einen neuen Förderantrag für die Mühlenstraße will die Stadt zusätzliche Fördermittel bekommen, musste darin aber bereits Sparpotenzial ermitteln. Doch auch wenn nun weniger Natursteinpflaster eingebaut wird, ist von einer Kostensteigerung vom einer Million Euro auszugehen.

Die Isek-Maßnahme Mühlenstraße soll auf der Grundlage einer aktualisierten Kostenberechnung im Stadterneuerungsprogramm 2023 neu berücksichtigt werden. Für den Baubeginn ist das Frühjahr 2024 anvisiert, Mitte 2025 könnte alles fertig sein. Die vorliegenden Pläne sehen vor, dass auf beiden Seiten der Brücke Plätze angelegt werden. Vorgesehen sind eine zentrale Parkfläche sowie mehrere Parkbuchten. Der Alleencharakter der Mühlenstraße soll erhalten und durch Pflanzungen ergänzt werden.