AboAbonnieren

WipperfürthBauausschuss diskutiert über 360 000 Euro für Fußgängerbrücke

Lesezeit 2 Minuten

Die neue Brücke und rechts daneben der Vorgänger.

  1. Die Kosten für die neue Fußgängerbrücke steigen. Das sorgt für kontroverse Diskussionen im Bauausschuss.
  2. Auch, weil vorher die Sanierung der alten Brücke aus Kostengründen abgelehnt wurde.
  3. Wegen der Corona-Pandemie verschiebt sich nun auch die Inbetriebnahme nach hinten.

Niederklüppelberg – Rund 360 000 Euro soll die neue Fußgängerbrücke über die Wupper kosten, die derzeit in Niederklüppelberg gebaut wird. Sie soll die alte, marode Brücke ersetzen. Die Kosten für eine reine Kanalbrücke wurden von der Verwaltung 2016 auf rund 50 000 Euro geschätzt.

Die gestiegenen Kosten sorgten im Bauausschuss für eine kontroverse Diskussion. Ursprünglich war vorgesehen, die alte Brücke über die Wupper zu sanieren. 2016 schätzte ein Fachbüro die Kosten dafür auf rund 320 000 Euro. Das war der Politik zu teuer, und so wurde Ende 2016 beschlossen, stattdessen die alte Brücke für den Verkehr zu sperren und sie durch eine Fußgängerbrücke zu ersetzen, die außerdem den Kanal, der an dieser Stelle den Fluss überquert, mit aufnehmen kann.

Thema beschäftigt Politik schon seit fünf Jahren

„Die Fundamente machen die Brücke so teuer“, erklärte Ralf Hagen, Leiter der Tiefbauabteilung, jetzt im Ausschuss. Das Thema beschäftige Politik und Verwaltung schon seit mindestens fünf Jahren, in dieser Zeit seien die Baukosten „explosionsartig“ nach oben geschossen. Hans-Dieter Wysuwa (CDU) kritisierte, dass die Fußgängerbrücke jetzt teurer werde als die abgelehnte Sanierung der alten Brücke: „Mir kann keiner verkaufen, dass die Baupreise in zwei Jahren so explodiert sind. Jedes Mal, bei allen Baumaßnahmen, laufen wir völlig aus dem Ruder.“

Peter Brachmann (SPD) erinnerte daran, dass man ein Kanalbauwerk mit Fußgängerbrücke beschlossen habe, weil der Kanal ohnehin verlegt werden müsse. „Die Kostenexplosion ist mehr als ärgerlich.“ Einziger Trost: Wie die Verwaltung mitteilt, übernimmt der Landesbetrieb Straßen NRW die Kosten für den Bau der Brücke.

Auch Zeitpunkt der Inbetriebnahme unsicher

Unklar ist noch, wann die neue Brücke in Betreib gehen kann. Die Bauarbeiten sollten laut Vertrag Mitte Mai 2020 beginnen und bis Ende 2020 abgeschlossen sein . Doch die ausführende Tiefbaufirma verschob die Arbeiten bis Anfang August. „Vermutlich wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie“, wie Ralf Hagen auf Nachfrage erklärte.

Die Brücke verbindet Klaswipper mit dem Bahntrassenradweg.

Die neue Fußgängerbrücke soll eine Fahrbahnbreite von 2,50 Meter haben und eine Maximallast von 3,5 Tonnen tragen, damit sie von Wartungsfahrzeugen befahren werden kann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mittelfristig will die Stadt dann den Vorgängerbau abreißen lassen. Das wirkt sich auf die Fließgeschwindigkeit der Wupper aus. Damit die Wupperauen auch künftig überflutet werden können, will die Stadt – eventuell zusammen mit dem Wupperverband – oberhalb der Brücke eine Insel im Fluss anlegen, die die Fließgeschwindigkeit wieder senkt.