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Vor dem Lockdown nochmal shoppenEinzelhandel und Friseure haben zwei Tage viel zu tun

Lesezeit 3 Minuten
Andrea_und_Dirk_Wind

Dass auch kleine Einzelhändler, die die Hygienestandards einhalten, schließen müssen, finden Andrea und Dirk Wind nicht okay.

Wipperfürth – Manfred Drecker, der gemeinsam mit seiner Frau Juliet Drecker das Bekleidungsgeschäft „New Sox Sportive“ an der Marktstraße in Wipperfürth betreibt, ist trotz der bevorstehenden Schließung positiv gestimmt: „Natürlich machen wir Umsatzverluste. Aber jetzt den Kopf in den Sand zu stecken, bringt auch nichts. Wir sind dankbar für unsere Stammkunden, die uns auch in dieser schweren Zeit treubleiben.“

Brigitte Orbach ist eine von ihnen. Sie kauft ein Geschenk für ihren Sohn im Geschäft, der im Januar Geburtstag hat: „Normalerweise bin ich nicht so früh dran, aber da ja jetzt alles schließt, bin ich heute noch mal los.“

Im Lockdown Lieferservice anbieten

Auch wenn der Lockdown noch länger anhält als geplant, können Kunden Geschenke umtauschen, versichert Drecker. Das Bekleidungsgeschäft plane, während des Lockdowns Ware im Stadtgebiet auszuliefern.

Auch das Schuhhaus Flossbach in der Hochstraße setzt in den kommenden Wochen auf Auslieferungen: „Bereits im ersten Lockdown wurde unser Lieferservice gut angenommen“, berichtet Inhaber Michael Flossbach. Je nach Kundenwunsch stellt er einen Korb aus verschiedenen Schuhmodellen zusammen und liefert sie zum Anprobieren bis vor die Haustür: „Das funktioniert völlig kontaktlos. Ich warte einen Moment, bis die Kunden die Schuhe anprobiert haben und nehme die Ware, die nicht passt, wieder mit.“

v.l.n.r._Brigitte_Orbach,_Manfred_Drecker,_Juliet_Drecke

Trotz Verlusten wollen Juliet (r.) und Manfred Drecker positiv denken.

Über WhatsApp und soziale Medien bewirbt er seine Ware. „Als Schuhhaus profitieren wir ohnehin kaum vom Weihnachtsgeschäft. Zurzeit werden aber vermehrt Wanderschuhe gekauft“, erklärt Flossbach. Er halte den Lockdown durchaus für sinnvoll, daher werde er sein Geschäft an den letzten beiden Tagen auch nicht über die regulären Öffnungszeiten hinaus öffnen.

Zwei Stunden länger geöffnet

Anders sieht es bei Andrea und Dirk Wind aus, die in der Unteren Straße zwei Geschäfte betreiben. Im Bekleidungsgeschäft „Guapa Clothing“ ist das Ehepaar gerade damit beschäftigt, Pullover, Hosen und andere Kleidung in Kisten zu packen: „Wir verschicken unsere Ware und bieten auch einen Lieferservice an“, erklärt Andrea Wind. Am Montag und Dienstag öffnet das Geschäft um 10 Uhr und bleibt bis 20 Uhr, also zwei Stunden länger als sonst, geöffnet. „Wir haben das Glück, dass unser zweiter Laden „Guapa dos“ geöffnet bleiben darf, da wir dort eine Reinigung und einen Paketservice betreiben “, so die Betreiberin.

Dass kleine Einzelhändler, die im ländlichen Raum ohnehin nicht so einen Andrang haben, wie große Einkaufszentren, schließen müssen, könne sie nicht gänzlich nachvollziehen. Dennoch versuche sie, positiv gestimmt zu bleiben.

Großer Andrang bei den Friseurgeschäften

Im Haarstudio Wildangel in Lindlar steht das Telefon seit dem Morgen nicht still. Auf Grund des Lockdowns hat der Salon auch am Montag geöffnet. Zahlreiche Kunden versuchen vor der Schließung noch einen Termin zum Schneiden, Färben oder Waschen zu bekommen. „Der Dezember ist bei uns immer der umsatzstärkste Monat im Jahr. Alle möchten vor den Feiertagen noch mal zum Friseur. Nun versuchen wir innerhalb von zwei Tagen noch so viele Kunden zu bedienen, wie möglich“, berichtet eine Mitarbeiterin.

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Auch im Haarstudio Wildangel in Lindlar sei die Lage nicht anders. Das Verständnis für die Schließung hält sich bei der Friseurin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, in Grenzen: „Wir haben in den letzten Monaten so viel Aufwand betrieben, um uns und unsere Kunden zu schützen.“