Wipperfürth/ LindlarSo reagieren die Sportvereine auf die neuen Corona-Vorschriften
Wipperfürth/Lindlar – Seit der letzten Dezemberwoche gilt für den Sport im Innenraum die 2G-Plus-Regel. Vor dem Volleyballtraining, der Partie Tischtennis oder dem Gymnastikkurs müssen Sportler also zuerst ins Testzentrum – auch jene, die geimpft sind.
Auf die durch das Land NRW verschärften Vorschriften hat der Sportverein Wipperfürth (SVW) jetzt hingewiesen – gerade mit Blick auf die Angebote, die nach der Weihnachtspause in der kommenden Woche wieder anlaufen. „Vielen Mitgliedern ist nicht klar, dass sie zum nächsten Training einen tagesaktuellen Test mitbringen müssen“, betont SVW-Geschäftsführerin Rita Schneider.
2G-Plus-Regel
Im Sport gilt im Land Nordrhein-Westfalen die 2G-Plus-Regel. Mit der zusätzlichen Testpflicht vor dem Sport im Innenraum will die NRW-Landesregierung vor allem die Ausbreitung der Omikron-Variante begrenzen. Vorgeschrieben ist ein Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, oder ein PCR-Test, der maximal 48 Stunden alt sein darf. Ausgenommen sind Kinder bis zum Schuleintritt.
Schülerinnen und Schüler dagegen müssen sich nur noch in dieser Woche testen lassen, weil bei ihnen ferienbedingt die Schultestungen ausfallen.
Vor allem an die älteren Mitglieder richte sich der Verein mit seiner öffentlichen Erinnerung. „Die Hand- und die Volleyballer sind untereinander digital vernetzt und schnell informiert. Bei der Wassergymnastik ist das schon schwieriger“, sagt Schneider. Der SVW wolle unbedingt verhindern, dass jemand die Sporttasche umsonst packt und mangels Testzertifikat abgewiesen wird.
„Das sehen wir ganz entspannt“
Dass den Menschen der vorherige Besuch der Teststation lästig ist und sie deshalb auf den Sport verzichten, glaubt Schneider indes nicht. Zumindest nicht in der Innenstadt. „Hier lässt sich der Weg in die Sporthalle oder ins Schwimmbad doch gut mit dem Test verbinden.“
Eine hohe Bereitschaft zum regelmäßigen Check meldet allerdings auch der VfB Kreuzberg. „Wir möchten zusammen Sport treiben, deshalb gehen wir zum Test, das sehen wir ganz entspannt“, sagt Monika Wuttke über die Stimmung in der Damen-Gymnastikgruppe des VfB. Heike Feykens, die in dieser Woche die ersten Trainingseinheiten der Frielingsdorfer Volleyballer und der Dancing Daddys in 2022 geleitet hat, betont außerdem das Sicherheitsgefühl innerhalb der jeweiligen Gruppen, das der Test für jedermann schaffe. Nicht unterschätzen dürfe man auch den Ansporn der Sportler nach dem Lockdown im vergangenen Jahr, der gar keinen Freizeitsport zuließ.
Vereine müssen sich ständig anpassen
Mit einem geteilten Echo der Mitglieder rechnet dagegen Sandra Bremer, Vorstand des Wasser- und Schwimmsportclubs Lindlar (WSC). Bei den Angeboten für die Jüngsten erlebe der Verein gerade einen regelrechten Boom. „Durch die Lockdown-Zeiten hat sich im Bereich der Baby- und Schwimmkurse viel angestaut – ich glaube nicht, dass jemand einen heiß begehrten Platz abgibt, weil nun der Test verlangt wird“, ist sich Bremer sicher. Zum Beispiel bei der Seepferdchen-Prüfung hat der Verein ohnehin bereits reagiert – Eltern dürfen nicht mehr mit ins Parkbad, der WSC hilft den Kleinen beim Umziehen.
Unsicher wertet Sandra Bremer dagegen die Resonanz in den Erwachsenen-Kursen, die im Wasser oder dem Gymnastikraum stattfinden. „Es ist möglich, dass sich mancher Senior zurückzieht.“ Bereits sicher sei dagegen, dass die Vereine den Unmut über die neuen Vorschriften zu spüren bekämen, so Bremer. „Dabei setzen wir nur um, wir denken uns das doch nicht aus, um unsere Mitglieder zu schikanieren.“
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Einig sind sich die vier Frauen darin, dass es für die Vereine in Wipperfürth und Lindlar ohnehin ständig neue Regeln gibt, die wiederum an die Mitglieder der Sportgruppen weitergeleitet werden müssen. Vorerst bis zum 12. Januar gilt das aktuelle Regelwerk. Was danach kommt, weiß noch niemand.