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SirenenalarmWipperfürth und Lindlar lassen weiter heulen

Lesezeit 2 Minuten

Sirene in Oberberg. (Symbolfoto)

Wipperfürth/Lindlar – Viele Flüchtende aus der Ukraine kommen aktuell nach Deutschland und auch nach Wipperfürth und Lindlar. Sie haben Bomben- und Raketenangriffe erlebt, mussten in Keller und Schutzräume flüchten, wenn heulende Sirenen vor Angriffen warnten. Die Frage, ob es in Deutschland eine Alternative zu Sirenen gibt, ist auch deshalb aktueller denn je.

So verzichten die Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis aus aktuellen Anlass auf die Alarmierung per Sirene. Mehr dazu hier.

So plant die Gemeinde Lindlar

Trotz der wachsenden Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine will die Gemeinde Lindlar an der Alarmierung der Feuerwehr mittels Sirenen festhalten. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig hatte dem Ausschuss für Sicherheit und Ordnung am Dienstagabend von Überlegungen berichtet, das laute Sirenengeheul vor allem mit Blick auf ukrainische Kinder, die durch den Luftalarm in ihrer Heimat traumatisiert seien, vorerst auszusetzen.

Am Mittwoch entschied sich die Verwaltungsspitze nach einem Gespräch mit der Führung der Feuerwehr dann aber anders. Aktuell laufen die Sirenen zusätzlich zu den Piepsern der Feuerwehrleute, wenn mindestens drei der vier Einheiten aus Lindlar, Frielingsdorf/Scheel, Hohkeppel und Remshagen zum Einsatz ausrücken – zuletzt war das beim Wohnhausbrand in Süttenbach am 6. März dieses Jahres der Fall. Eine Ausnahme bildet Hohkeppel, wo tagsüber grundsätzlich mit Sirene alarmiert wird.

„Unsere Feuerwehren erhalten dadurch das zusätzliche Signal, dass höchste Dringlichkeit geboten ist“, erklärte der Lindlarer Beigeordnete Michael Eyer im Gespräch mit unserer Zeitung. Darauf wolle man nicht verzichten. Die Lindlarer Verwaltung werde die Geflüchteten aber in mehreren Sprachen über die Bedeutung der Sirenen aufklären, und zwar schon gleich bei ihrer Ankunft in Lindlar, so Eyer.

So plant die Stadt Wipperfürth

Die Feuerwehr der Hansestadt Wipperfürth orientiere sich bei der Frage, wann die Sirenen heulen und wann sie stumm bleiben, an der Alarm- und Ausrückeordnung des Oberbergischen Kreises, so lautet die Auskunft des Wipperfürther Rathauses. Sirenenalarm werde nur bei größeren Schadenslagen ausgelöst. Zudem sei man dabei, die Wipperfürther Feuerwehr – zunächst probeweise – mit digitalen Meldern auszurüsten, um auf die Sirenen als Mittel der Alarmierung der Feuerwehr verzichten zu können.

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Dass Sirenen traumatische Erlebnisse wieder wachrütteln ist ein bekanntes Problem. Einmal in der Generation, die den Zweiten Weltkrieg noch am eigenen Leib erlebt hat. Und auch die Diakonie im Rhein-Sieg-Kreis berichtete jüngst über die psychologischen Auswirkungen von Sirenensignalen bei Kindern aus den linksrheinischen Flutgebieten. (sfl/lb/cor)