Wip-Treff zur DigitalisierungWie Einzelhändler mehr Kunden anlocken möchten
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Wipperfürth – Was kann der Einzelhandel tun, um sich gegen die Online-Konkurrenz zu behaupten? Wie können Innenstädte wieder attraktiv gestaltet werden? Wie ist die Rechtslage bezüglich verkaufsoffener Sonntage? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Wip-Treffs bei der Bergischen Energie- und Wasser GmbH (BEW). Rund 60 Gäste, darunter Unternehmer, Dienstleister sowie Vertreter des örtlichen Einzelhandels waren gekommen.
Frank Rütten und Daniel Juhr, Neumitglieder im Wipperfürther Wirtschaftsbeirat, stellten ihre Ideen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadt vor. Um das Thema „Vitale Innenstädte – Perspektiven des Einzelhandels“ ging es beim Vortrag von Thomas Instenberg vom Handelsverband NRW-Rheinland. Von der Umsatzsteigerung im deutschen Handel profitiere in erster Linie der Online-Handel, die Situation des stationären Einzelhandels in den Innenstädten sei bekanntermaßen schwierig.
Umfragen hätten gezeigt, dass vor allem im Non-Food-Bereich der Online-Handel bei den Umsätzen weit vorne liege. „Darauf muss der Offline-Handel Antworten finden“, so Instenberg. Grundsätzlich ziehe es immer noch viele Kunden zum Einkaufen in die Innenstädte, aber es müsse ein entsprechendes Angebot vorhanden sein.
Um Lösungen zu finden, sei vor allem die Zusammenarbeit aller Beteiligten unerlässlich: „Verwaltung, Dienstleister, Einzelhändler – alle müssen sich engagieren, um die Attraktivität der Innenstädte zu erhöhen“. Als mögliches Projekt führte er einen sogenannten Online-Marktplatz an, ein Beispiel das in anderen Städten bereits erfolgreich praktiziert werde. Darüber hinaus gab er allen Beteiligten konkrete Handlungsnotwendigkeiten mit auf den Weg. Die Politik müsse unter anderem die Erreichbarkeit sicherstellen, Freiräume für Investitionen schaffen und Rechtssicherheit bei Sonntagsöffnungen garantieren.
Zusammenarbeit von Handel, Verwaltung und Vereinen
Die Einzelhändler sollten sich in Bezug auf ihre Laden- und Sortimentsgestaltung selbstkritisch überprüfen, sich über neue Entwicklungen informieren sowie vom Online-Handel lernen, so der Experte. Trotz einer Änderung des Ladenöffnungsgesetzes durch die neue NRW-Landesregierung im Jahr 2018 sei die Lage nicht eindeutig. Klagen der Gewerkschaft Verdi hätten auch in jüngerer Vergangenheit zu Absagen geführt. Daher sei es umso wichtiger, dass auch hier Verwaltung, Vereine und Handel zusammenarbeiten, um eine Sonntagsöffnung fundiert begründen zu können, so Instenberg.
Im Anschluss informierte Oliver Rakow, Abteilungsleiter bei der BEW, über den aktuellen Stand des Projektes „Breitband-Ausbau in Wipperfürth und Hückeswagen“, bevor es in lockerer Runde reichlich Gelegenheit zu weiteren Gesprächen und Ideenaustausch gab.