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Kommentar

Kommentar zum Gülleskandal
Neyetalsperre erneut verunreinigt – „Es ist höchste Zeit zum Handeln“

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Mit Gülle verschmutztes Wasser.

Der Wupperverband hat die Verschmutzung des Wassers dokumentiert.

Erneut ist Gülle in die Neye geflossen. Bis heute gibt es im Märkischen Kreis nicht einmal ein Güllekataster, kommentiert Redakteur Stefan Corssen.

Zum dritten Mal sind von einem Bauernhof in Halver riesige Mengen Gülle in den Neyebach und dann in die Neyetalsperre geflossen – mit fatalen Folgen für die Umwelt. Zumal die Neye auch noch in einem Naturschutzgebiet liegt. Der Landwirt aus Halver gerät seit Jahren mit der Justiz immer wieder in Konflikt.

Doch statt zu handeln und den Hof endlich stillzulegen, wie es auch von Fachleuten gefordert wird, zögert und zaudert der Märkische Kreis als Aufsichtsbehörde und verlegt sich lieber aufs Abwarten. Bis heute gibt es im Kreis nicht einmal ein Güllekataster. Einen nicht genehmigten Güllebehälter hätte der Landwirt schon längst beseitigen müssen, doch der Behälter steht bis heute. Man darf sicher sein: Läge die Neyetalsperre nicht in Oberberg, sondern im Märkischen, hätte die Kreisverwaltung in Lüdenscheid schon längst gehandelt.

Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Geschädigten – die Stadt Wipperfürth, der Wupperverband, die Stadtwerke Remscheid und ihre Tochter EWR als Eigentümer der Talsperre – weiter, gemeinsam mit Naturschutzverbänden und den Vertretern der Landwirtschaft, Druck machen, dass sie zusammen ihre Interessen vertreten und deutlich machen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Den Hof in Halver sofort unter Aufsicht zu stellen, ist das Mindeste.

Wie ist Ihre Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gerne an redaktion.oberberg@ksta-kr.de.