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JubiläumWipperfürther Club „Holterdipolter“ kegelt schon seit 100 Jahren

Lesezeit 3 Minuten
Die Kegelbrüder mit der Bürgermeisterin.

Zum Jubiläum gab's Besuch von Bürgermeisterin Anne Loth (3.v.r.). Sie schaute sich mit den Kegelbrüdern vom Verein „Holterdipolter“ ihre Wirkungsstätte im Hotel Neye an. Kegeln gehört für die Männer fest zum Leben.

Der Wipperfürther Kegelverein ist der vielleicht älteste im weiten Umkreis. Gegründet wurde er im Juli 1924.

Im Hotel Neye wird gefeiert, denn dort ist die Wirkungsstätte der vermutlich ältesten Kegel-Formation im Bergischen Land. Der Verein „Holterdipolter“ ist 100 Jahre alt geworden, und dazu gratulierte jetzt auch Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth. „Ich habe sofort gemerkt, dass sich hier eine sehr respektvolle und tolle Gruppe zusammengefunden hat“, sagte die Stadtchefin. Mit ihr statten die   Kegler der Bahn im Keller des Hotels am späteren Abend einen Besuch ab. Acht Aktive hat der Club noch.

Das älteste Mitglied kegelt seit 1967

Marcus Floßbach ist so etwas wie das Sprachrohr von „Holterdipolter“, auch wenn er selbst erst seit rund 20 Jahren mit dabei und mit Mitte 50 das Nesthäkchen des Vereins ist. „Uns ist besonders der sportliche Ehrgeiz am Kegeln wichtig“, erklärt Floßbach. Es gebe zwar einen kleinen finanziellen Anreiz zum Gewinnen. „Der ist aber mit fünf Cent für den Gewinner und zehn Cent für den Verlierer einer Runde mehr als überschaubar“, erklärt er. Das ist der Spielmodus bei „Holterdipolter“. „Da geht es um nicht viel – und trotzdem will hier keiner verlieren.“

Gegründet worden ist der Club im Juli 1924 in der Weimarer Republik und zwischen zwei Weltkriegen. Eine Zeit, die weit weg scheint, zumal dann, wenn man sich bewusst macht, dass damals etwa die DFB-Elf kurz vor ihrem ersten Spiel überhaupt stand. Natürlich ist damals keiner der Anwesenden mit dabei gewesen. „Unser ältestes Mitglied Erich Schnell ist 1967 dazugekommen, die meisten von uns sind schon seit über 20 Jahren Vereinskegler“, sagt Floßbach. Generell gilt bei jedem Kegeltreffen: „Wir sind zum Kegeln da, nicht zum Quatschen.“

Vor dem Hotel Neye gab es zwei weitere Kegelstationen

„Wenn nicht gerade Urlaub ist oder die Frau Geburtstag hat, dann ist man auch hier“, sagt Floßbach lachend. Bis zum Jahr 2000 hat sich der Kegelverein noch jede Woche getroffen, seitdem ist man zu einem zweiwöchentlichen Rhythmus übergegangen. Nicht immer übrigens im Hotel Neye. Der Verein hatte in den vergangenen 100 Jahren drei Stationen „Im Hotel sind wir erst seit etwa 15 Jahren“, sagt Floßbach. Zuerst wurde die Kugel an der Bahnstraße geworfen, die zweite Station war das Tenniscenter.

Einmal im Jahr wir der König ausgekegelt, immer am Abend vor dem Buß- und Bettag, auch wenn der Feiertag schon lange nicht mehr frei ist. „Außerdem machen wir am 1. Mai eine Wanderung, es gibt ein Ostereierkegeln, ein Nikolauskegeln – und zu Weihnachten werden unsere Frauen zum Essen ausgeführt“, sagt Floßbach. Er ergänzt: „Es ist einfach ein fester Treffpunkt, der für uns dazugehört.“

Diese enge Gemeinschaft heißt allerdings nicht, dass es ein Zirkel ist, zu dem kein Neuer Zutritt bekommen könnte. „Klar, acht Kegler ist eine gute Zahl, mit der man gut spielen kann. Aber Gastkegler können gerne vorbeikommen“, sagt Floßbach und ergänzt: „Wenn es denn passt – von beiden Seiten natürlich – dann passt es.“


Gekegelt wird immer an den Dienstagabenden von 19 bis 22 Uhr in den geraden Wochen – der nächste Termin ist demnach am 23. Juli im Hotel Neye.