1975 wurde die Gemeinde Klüppelberg zwischen Wipperfürth und Marienheide aufgeteilt. Josef Gerke hat das Andenken der Feuerwehr bewahrt.
1975 aufgelöstWipperfürther erinnert an die Klüppelberger Feuerwehr
Die „Chronik der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Klüppelberg“ ist ein gewichtiges Album. Zwischen zwei massiven Holzdeckeln findet sich, detailliert aufgeführt und mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos illustriert, die Geschichte der Löschgruppen der ehemaligen Gemeinde Klüppelberg.
Dazu gehören die Löschgruppen Klaswipper (gegründet 1885), Kempershöhe (1886), Dohrgaul (1908), Kreuzberg und Thier (beide wurden um 1907 gegründet).
Die Gemeinde Klüppelberg wurde zum 31. Dezember 1974, also vor 50 Jahren, aufgelöst. Thier, Kreuzberg, Klaswipper und Dohrgaul kamen im Zug der kommunalen Neugliederung zu Wipperfürth, Kempershöhe gehört seitdem zu Marienheide.
Gemeinde Klüppelberg wurde am 31. Dezember 1974 aufgelöst
Josef Gerke, heute 85 Jahre alt, hat das Material zur Chronik zusammengetragen. Gerke trat schon als Jugendlicher in die Löschgruppe Dohrgaul bei, machte dort schnell Karriere und schon 1970, mit Anfang 30, wurde er neuer Hauptbrandmeister der Feuerwehr Klüppelberg.
In den ersten Jahrzehnten mussten die Feuerwehrleute im Brandfall mit Handdruckspritzen ausrücken, die von Pferden gezogen wurden. Erst 1935, zum 50-jährigen Jubiläum, erhielt Klaswipper eine erste 400-Liter-Motorpumpe.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden viele Feuerwehrleute als Soldaten eingezogen. „Die Wehr Klüppelberg hat damals einen hohen Blutzoll gezahlt“, heißt es in der Chronik.
Mehr als zwölf Stunden dauerte 1948 ein Großeinsatz in Egerpohl, als dort die Fabrik Bilsterfeld & Stolting brannte. Kempershöhe und Klaswipper führten 1960 als erste Wehren im damaligen Rheinisch-Bergischen Kreis einen Schnelligkeitswettbewerb durch – bald übernahmen auch die anderen Wehren diese Übung.
1961 kamen die ersten VW-Busse für die Feuerwehr
1961/62 wurden alle Löschgruppen der Feuerwehr Klüppelberg mit neuen Fahrzeugen ausgerüstet, auf der Basis des VW-Busses. Aus heutiger Sicht erscheint es kaum vorstellbar, dass eine komplette Feuerwehrausrüstung damals in ein so kleines Fahrzeug passt.
„Die Feuerwehr hat sich sehr gewandelt“, erzählt Josef Gerke, „wir hatten fast nur Brandeinsätze“. Heute dagegen würde die Wehr vor allem bei Unfällen alarmiert, um Hilfe zu leisten. Die Chronik dokumentiert aber nicht nur Übungen und Einsätze, sie erzählt auch manche Anekdote.
Kurz vor Kriegsende etwa gab es einen Brand in Lendringhausen. Weil dort nicht genug Wasser zur Verfügung stand, wurde kurzerhand mit Jauche gelöscht.
Spende an das Wipperfürther Stadtarchiv 2025
Und auch aufs Feiern verstand man sich bei der Feuerwehr Klüppelberg bestens, wie die vielen Fotos der Stiftungsfeste und Ausflüge verraten. Anfang 1975 wurde die Feuerwehr Klüppelberg ein Teil der Wipperfürther Feuerwehr, die Löschgruppen blieben erhalten.
Zum 50-jährigen Jubiläum will Josef Gerke das Album 2025 an das Wipperfürther Stadtarchiv übergeben, damit die Geschichte der Dorffeuerwehr rund um Wipperfürth nicht verloren geht.