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Stadt will Energie sparenWipperfürth dreht die Straßenbeleuchtung nachts runter

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Straßenbeleuchtung in Wipperfürth. (Archivbild) 

Wipperfürth – Die LED-Straßenlaternen in Wipperfürth werden künftig grundsätzlich auf 50 Prozent der Leistung gedimmt. Das ist das Ergebnis eines Kompromisses im Bauausschuss. Der ursprüngliche Antrag der Grünen ging noch viel weiter.

Die neue Regelung soll jährlich rund 35.000 Kilowattstunden (kW/h) Strom sparen. Zum Vergleich: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt jährlich rund 4000 bis 5000 kW/h. Bereits jetzt werden die Laternen gedimmt, allerdings nur zwischen 21 und 6 Uhr. Die Möglichkeiten, wo die Stadt bei Energie sparen kann, war bereits im Hauptausschuss diskutiert worden.

Taschenlampe statt Straßenlaterne

Ein Antrag der Grünen, der auch von der SPD unterstützt wurde, sah vor, zusätzlich zwischen 0 und 4 Uhr eine Halbnachtschaltung einzuführen, mit Ausnahme der Innenstadt. Eine Halbnachtschaltung bedeutet, dass jede zweite Straßenlaterne nachts abgeschaltet wird. Eine solche Regelung gab es in Wipperfürth schon einmal bis 2011 – vor der Umrüstung auf LED-Technik. Mit dem Grünen-Antrag ließen sich jährlich rund 100.000 kW/h Strom sparen. Der Antrag fand jedoch keine Mehrheit.

Im Bauausschuss wurde zuvor kontrovers über verschiedene Beleuchtungsmodelle und Einsparmöglichkeiten diskutiert. Die Grünen hatten ursprünglich beantragt, die Beleuchtung zwischen 21 und 6 Uhr ganz abzuschalten, das würde rund 220.000 kW/h einsparen.

Grünen-Fraktionschef Christoph Goller erklärte, dass man Sicherheitsbedenken durchaus ernst nehme. Aber die Stadt müsse beim Thema Energiesparen ein deutliches Zeichen setzen, auch aus Gründen des Klimaschutzes. Zudem sei die nächtliche Lichtverschmutzung ein Problem. „Straßenbeleuchtung ist ’nice to have’, aber es gibt viele Weiler, die nachts nicht beleuchtet sind. Da nimmt man die Taschenlampe mit, außerdem hat heute jedes Handy eine Taschenlampe“, so Goller.

Sicherheitsempfinden der Einwohnenden

Heribert Berster (CDU) sprach von einer „gefühlten Sicherheit“ durch Straßenbeleuchtung, ob es diese tatsächlich gebe, müsse die Polizei sagen. „Die Innenstadt ist schon jetzt sehr schummrig“, so Josef Schnepper (FDP). Er sei gegen eine weitere Einschränkung.

Die CDU wandte sich gegen eine „Ungleichbehandlung der Dörfer“ – „wir sind eine Stadt“, so Lothar Palubitzki. Die Halbnachtschaltung würde ja nicht nur für die Dörfer, sondern auch für die Siedlungen in der Stadt gelten, entgegneten Christoph Goller und Bärbel Schröder (SPD).

Stephan Hammer, Leiter der städtischen Bau- und Planungsabteilung, regte an, eine Halbnachtschaltung für einen begrenzten Zeitraum einzuführen, bis die Energiekrise überwunden sei. Sinn der Straßenbeleuchtung sei in erster Linie mehr Verkehrssicherheit für Autofahrer und Fußgänger, deshalb sei sie vor allem in den stark frequentierten Bereichen in den Innenstadt wichtig, so Hammer.

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Eine Umstellung auf Halbnachtschaltung würde laut Stadtverwaltung einmalig rund 10.000 Euro kosten. Außerdem müsste jede Laterne, die davon betroffen ist, mit einer roten Banderole versehen werden. Mit zehn zu sieben Stimmen und einer Enthaltung stimmte der Ausschuss dafür, die Laternen nachts grundsätzlich zu dimmen, er votierte aber gegen eine gleichzeitige Halbnachtschaltung.