Zeichen des AufschwungsFerchau beginnt in Gummersbach Bauarbeiten für vierten Komplex
Gummersbach – Die aktuelle Baustelle im Norden des Gummersbacher Steinmüllergeländes unweit von Schwalbe-Arena und Steinmüllerhochhaus ist nicht zu übersehen. Dort haben die Ausschachtungsarbeiten für den inzwischen vierten Gebäudekomplex der Firma Ferchau bzw. der Able-Group begonnen. Und wie so oft schon in den vergangenen Jahren ist bei den Erdarbeiten auf dem Steinmüllergelände eine „Überraschung“ ans Tageslicht gekommen.
„Obwohl umfangreiche Vorarbeiten durchgeführt wurden, sind bei den Tiefbauarbeiten drei Tanks ausgegraben worden“, sagt Firmenchef Frank Ferchau. Zwei der Tanks seien mit Sand verfüllt gewesen, in dem dritten habe sich aber noch Diesel befunden, von dem Teile ins Erdreich gelangt seien. Der betroffene Boden und die Tanks müssten nun entsorgt werden.
Bau steht für Aufwärtstrend bei Ferchau
In dem neuen Gebäude, das im zweiten Halbjahr 2023 fertig werden soll, entstehen Büroräume mit einer Fläche von 1600 Quadratmetern sowie insgesamt 350 Pkw-Stellplätze. Wie bereits im August 2020 berichtet, soll die AOK nach Informationen dieser Zeitung die neuen Räume auf dem Steinmüllergelände beziehen. Ein Sprecher der Gesundheitskasse hatte damals bestätigt, dass die AOK den Unternehmensstandort an der Gummersbacher Moltkestraße aufgeben und nur noch mit den publikumsrelevanten Bereichen an einen neuen Standort innerhalb von Gummersbach umziehen werde.
Die aktuellen Bauaktivitäten auf dem Steinmüllergelände stehen nicht zuletzt auch dafür, dass es bei Ferchau und den anderen Unternehmen des Able-Konzerns wieder nach oben geht. „Wir haben 2021 ein gutes Jahr hingelegt“, sagt Ferchau hörbar zufrieden. Im Grunde sei es seit dem dritten Quartal 2020 wieder nach vorne gegangen. Ein Trend, an die Able-Group im Jahr 2021 anknüpfen konnte. Ganz anders die Situation ein Jahr zuvor, wie Ferchau sich nur ungern erinnert: „Wir haben wie viele andere Unternehmen auch harte Zeiten hinter uns“, sagt der Gummersbacher.
Aufschwung in Bereichen Automobil und Luftfahrt
Im März 2020 sei mit Einsetzen der Corona-Pandemie der überwiegende Teil der Belegschaft in die Cloud umgezogen. „Unser Vorteil war es, dass wir schon in den Jahren davor an der entsprechenden IT-Struktur gearbeitet hatten“, erinnert sich der Firmenchef.
Rückblickend zollt Ferchau denen, die den Rahmen dafür geschaffen, und denen, die unter den neuen Bedingungen damit gearbeitet haben, gleichermaßen „Riesenrespekt“. Am Ende sei das Jahr 2020 insgesamt noch profitabel gewesen. „Im Grunde haben wir aber die gesamte Zeit gegen drohende Verluste arbeiten müssen.“ 2000 Beschäftigte seien in Kurzarbeit gewesen. „Danke an alle, die dem zugestimmt haben und diesen Weg mitgegangen sind“, so Ferchau.
Dass sich das Jahr 2021 deutlich besser entwickelt habe als das Vorjahr, liege vor allem daran, dass die Bereiche Automobil und Luftfahrt eine tolle Kehrtwende hingelegt hätten und somit auch die entsprechenden Sparten des Able-Konzerns. „Wir sind noch nicht auf dem Niveau von 2019, doch die Richtung stimmt“, sagt der Geschäftsführer. Jetzt gehe es im Unternehmen auch darum, die Strukturen an die neuen Verhältnisse anzupassen.
Teilweise Rückkehr aus dem Homeoffice geplant
Was die Pandemie gezeigt habe, ist, dass viele Arbeiten auch von mobilen Arbeitsplätzen, sprich von daheim aus, zu erledigen sind, wie Ferchau weiter berichtet. „Wir haben das gelernt. Da gibt es auch künftig kein zurück mehr.“ So sei der überwiegenden Teil der 250 Beschäftigen bei der Able-Management-Services im Homeoffice gewesen. Diese Sparte des Konzerns mit Sitz in Gummersbach ist unter anderem zuständig für alle Rechnungen, die Gehaltsbuchhaltung, die IT-Hoheit und -Infrastruktur, die Personalentwicklung, das Personalrecht, Marketing, Corporate Services und Controlling. Ferchau sagt, dass man beim mobilen Arbeiten zu einem „geregelten Zustand kommen“ müsse.
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Für die so oft geforderte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei mobiles Arbeiten nach seinem Dafürhalten der absolut richtige Ansatz. Für den Austausch der Kollegen müsse man indes auch Lösungen finden, denn erst daraus entwickle sich Innovation. „Und Konflikte lassen sich auch nicht mit einer digitalen Teams-Sitzung lösen“, so der Gummersbacher Firmenchef, der die aktuelle Zahl der Konzernmitarbeiter auf 9000 plus Innendienst beziffert.
Viele Kollegen freuen sich laut Ferchau nach den vielen Monaten am heimischen Küchentisch auch darauf, wenn es das Gespräch an der Kaffeemaschine und ein lebendiger Workshop in Präsenz wieder gibt. „Innovationen und gemeinsame Ziele lassen sich so dann doch besser und mit mehr Spaß entwickeln.“