Zweite LigaVfL Gummersbach tritt gegen HC Elbflorenz vor 1000 Zuschauern an
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Gummersbach – „Wenn ich ehrlich bin“, sagt Claudia Thamm, Vorsitzende des Fanclubs Blue White Dynamite, „freue ich mich mehr darauf, alle wieder zu sehen, als auf das Spiel.“ Erst zum zweiten Mal in dieser Saison dürfen Zuschauer in der Schwalbe-Arena ein Handballspiel des VfL Gummersbach verfolgen. Am 10. Oktober waren 840 Besucher gegen den TuS Fürstenfeldbruck zugelassen. 1000 sind es am Mittwoch, wenn die Gummersbacher, 19 Uhr, den HC Elbflorenz empfangen. Von Vorfreude ist wenig zu spüren.
Jetzt braucht’s ein Handballwunder
Dabei meint es der Spielplan gut mit den Hausherren, bescherte ihnen im Endspurt noch zwei Heimspiele in Folge, was im Kampf um den Aufstieg ein Vorteil hätte sein sollen. Stattdessen ist der Frust groß. Nach einem schwachen Auftritt hatten die VfL-Handballer beim EHV Aue mit 26:29 verloren und damit wohl alle Chancen auf den Aufstieg vergeben. Helfen kann nur noch ein Wunder. Dazu müsste der TuS N’Lübbecke als Tabellenführer oder der HSV Hamburg als Zweiter seine letzten beiden Spiele verlieren. Drei Minuspunkte rangiert der VfL hinter beiden und muss seine drei Partien alle gewinnen.
Mit dem HC Elbflorenz empfängt die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson ein Team zum Nachholspiel, das am Sonntag mit 37:31 gegen den HSV Hamburg gewann. Und damit auf den vierten Tabellenplatz kletterte. Ob die vom VfL-Trainer angekündigten Veränderungen gegen die Dresdner schon greifen, wird sich zeigen. Sigurdsson hatte kritisiert, dass er bei den renommierten Handballern die nötige Einstellung vermisst habe. Gerade im Rückraum fehlen aber die Alternativen, nachdem Fynn Herzig wegen seiner Schulterverletzung und der nötigen Operation nach Angaben von Mannschaftsarzt Dr. Jochen Viebahn voraussichtlich für zwei bis drei Monate ausfallen wird.
Ein Fragezeichen steht hinter Kapitän Timm Schneider (Gehirnerschütterung). „Sein MRT war in Ordnung und er trainiert wieder mit der Mannschaft“, so Viebahn. In Aue hatte Sigurdsson den VfL-Regisseur geschont. Vorsichtig optimistisch ist man beim VfL, dass Raul Santos (Muskelfaserriss) in dieser Spielzeit noch einmal eingreifen kann.
Claudia Thamm und die Mitglieder des Fanclubs haben sich derweil damit arrangiert, dass es eine weitere Saison in der Zweiten Liga geben wird. „Mit so einer Leistung wie gegen Aue hat man in der Bundesliga nichts zu suchen“, sagt sie. Dabei macht die Fanclub-Vorsitzende den verpassten Aufstieg nicht am letzten Spiel fest, sondern an den insgesamt sieben Niederlagen seit der Winterpause, darunter so „peinliche Auftritte“ wie gegen Fürstenfeldbruck, Rimpar oder Ferndorf.
„Die Spieler sagen, sie wollen aufsteigen, doch dafür muss man auch was tun“, sagt Claudia Thamm, dass sie oft den Eindruck hatte, die Handballer glaubten, es gehe schon, weil man der VfL sei. Trotz allem hofft sie am Mittwoch auf ein gutes Spiel, in dem Wissen: „Wenn es gut losgeht, ist alles andere vergessen.“