Mehr als 200 Sichtungen gibt es in diesem Jahr. Die invasive Asiatische Hornisse ist eine Gefahr für heimische Insekten und Honigbienen.
„Müssen sehr wachsam sein“Asiatische Hornisse breitet sich rasant in der Region um Köln aus
Vor drei Jahren, in 2020, wurde zum ersten Mal eine einzelne Asiatische Hornisse in Nordrhein-Westfalen entdeckt, inzwischen sind es wesentlich mehr Tiere. Die invasive Art breitet sich immer weiter in Deutschland aus und stellt dabei vor allem eine Gefahr für heimische Insekten dar.
Mehr als 200 Sichtungen der Asiatischen Hornisse, lateinisch Vespa Velutina, sind in diesem Jahr beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW gemeldet worden, teilt das Amt mit. Die Funde reichen vom Niederrhein über das Ruhrgebiet bis in die Region in die Eifel, den Kölner und Bonner Raum sowie ins Bergische Land.
Asiatische Hornisse gefährdet heimische Insekten und Bienen
„Für Menschen ohne Allergie ist die Asiatische Hornisse zwar ungefährlich, aber sie bedroht unsere heimischen Bienenvölker und andere Insekten“, sagt Umweltminister Oliver Krischer. „2022 wurden bei uns zum ersten Mal Nester gefunden. Durch die voranschreitende Klimakrise werden sich auch weiter invasive Arten bei uns ausbreiten und das wichtige ökologische Gleichgewicht stören. Hier müssen wir sehr wachsam sein.“
Erst Anfang Oktober wurde ein ganzes Nest der invasiven Asiatischen Hornisse mit mehr als 1000 Tieren in einem Garagendach im oberbergischen Marienheide gefunden. Auch in Rhein-Berg in Leichlingen wurde ein Nest gefunden und entfernt. Auch im Rhein-Erft-Kreis entfernten Experten ein Nest, bei dem die Tiere einen Naturschützer mehrfach stachen.
Im Kreis Euskirchen mussten schon zwei Völker entfernt werden. Wie weit sich die invasive Hornisse auch schon in der Region ausgebreitet hat, zeigt eine Karte der Landkreise Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Euskirchen, Rhein-Berg und Oberberg.
Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Südostasien und ist eine kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse. Sie ist wesentlich dunkler als unsere heimische Hornisse und hat gelbe Beine. Während der Brutzeit ernährt sie sich von anderen Insekten, unter anderem auch Honigbienen. Deshalb betrachten vor allem Imker die vermehrten Sichtungen in unserer Region mit Sorge.
Vor etwa 20 Jahren gelangte die Vespa velutina nach Europa. Sie breitete sich von Südfrankreich aus über Belgien und die Niederlande auch nach Deutschland und NRW aus. Zum ersten Mal wurde sie in Deutschland im Jahr 2014 nachgewiesen.
Bienenvölker können mit Gittern vor der Asiatischen Hornisse geschützt werden
„In den westliche angrenzenden Nachbarländern erreichte die Asiatische Hornisse in kurzer Zeit hohe Populationsdichten und breitet sich mit etwa 50 Kilometern pro Jahr weiter aus“, sagt Dr. Barbara Köllner, Vizepräsidentin des LANUV. „Mit einer Einwanderung aus Belgien und den Niederlanden ist weiterhin zu rechnen, sodass die Zahl der Völker im Rheinland wahrscheinlich zunehmen und auch die Ausbreitung nach Norden und Osten weiter voranschreiten wird.“
Heimische Bienenvölker können laut LANUV mit einer Schutzvorrichtung am Einflugloch vor dem Eindringen der Asiatischen Hornisse in den Bienenstock geschützt werden. Das Landesamt empfiehlt, ein Netz oder Schutzgitter mit etwa sechs Millimetern Maschenweite anzubringen, sodass Honigbienen es noch passieren können, die Hornissen jedoch nicht.
Wer eine Velutina sieht, kann die invasive Art bei den Umweltämtern des jeweiligen Landkreises, Mitarbeitenden von Nabu-Ortsgruppen oder auch bei der unteren Naturschutzbehörde und direkt über das Umweltportal NRW melden, am besten immer mit einem Foto.