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Zum Verkauf für 1,3 Millionen EuroEhemaliges Sporthotel in Gronau ist auf dem Markt

Lesezeit 3 Minuten

Das ehemalige Sporthotel Klever in Gronau steht für 1,3 Millionen Euro zum Verkauf.

Bergisch Gladbach – Der Stadtteil Gronau verliert wahrscheinlich ein weiteres ortsbildprägendes Gebäude. Im Internet steht der Altbau des ehemaligen Sporthotels Klever zum Verkauf, draußen hängt ebenfalls ein Schild „Zu verkaufen“. Preis: 1,3 Millionen Euro. Direkt zum Download abrufbar: Ein Exposé und eine Vorplanung zu einem drei- bis viergeschossigen Neubaublock, der sich von der Mülheimer Straße etwa 60 Meter die Gierather Straße herunterzieht. Dafür müsste das laut Internetanzeige 1905 fertiggestellte Haus natürlich abgerissen werden.

„Die Gronauer Einwohnerschaft hängt an diesem Gebäude, das habe ich in vielen Gesprächen erfahren. Es gab viel traurige Resonanz darauf, dass es abgerissen werden könnte“, berichtet Frank Grobolschek. Er selbst ist 1968 als Gronauer auf die Welt gekommen, war als Gast häufig an der Theke des Sporthotels und hat den Billardspielern über die Schultern geschaut.

Familie Klever hat das Haus bereits an Investor verkauft

Hier fanden Deutsche Meisterschaften im Pool statt, 1953 feierte der Fußballverein SV 09 in seinem Gronauer Vereinslokal die Deutsche Amateur-Meisterschaft. Gebaut hat den historistischen Bau Ludwig Bopp. Bopp war auch Erbauer des Gladbacher Rathauses, von Schloss Lerbach und den ersten 60 Häusern der Gronauer Waldsiedlung. Die Gaststätte ist schon länger zu, die Familie Klever hat das Haus offenbar schon an einen Investor aus Monheim verkauft, der es nun im Netz anbietet.

Als Mitglied im Arbeitskreis Denkmalschutz und Stadtbildpflege des Bergischen Geschichtsvereins hat sich Grobolschek mit einem Brief an Bürgermeister Frank Stein gewandt. Die Antwort macht dem Mann, der das Haus gerne erhalten sähe, wenig Hoffnung. Das Sporthotel steht aufgrund zahlreicher bautechnischer Veränderungen nicht unter Denkmalschutz. Im Denkmalpflegeplan der Stadt steht es zwar in der Kategorie „erhaltenswert“.

Mülheimer Straße bebaut mit Tankstellen und Waschstraßen

Aber, so Grobolschek: „Darauf verweist auch der Bürgermeister, das bedeutet rechtlich aber gar nichts.“ Der gebürtige Gronauer sieht seinen Stadtteil eh schon länger vernachlässigt. Zumindest, was die Mülheimer Straße angeht. „Autohäuser, Tankstellen Waschstraßen, sonst blieb da nicht viel.“ Historische Gebäude sind in der jüngeren Vergangenheit viele verschwunden.

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Großes Aufsehen in der Öffentlichkeit erregte 2009 der Abriss von Haus Kradepohl, an der Kreuzung am Hotel Klever klaffen gleich mehrere Baulücken an Standorten ehemaliger Altbauten. „Komplett aus dem Ruder gelaufen“, kommentiert Grobolschek die Situation dort. Abgerissen wurde auch die Villa Wachendorff. Nur das alte Pfarrhaus neben der Kirche ist erst kürzlich renoviert und neu bezogen worden. „Das steht unter Denkmalschutz und da sind wir auch froh drüber“, sagt Grobolschek, der für das Sporthotel nur einen Ausweg sieht: „Das Wünschenswerteste wäre natürlich, wenn es ein Liebhaber in den Originalzustand versetzen würde.“

Der heute mit Schiefer verkleidete Giebel verbirgt sehenswerte Fachwerkelemente, das Erdgeschoss ist zurzeit mit wenig attraktiven Kacheln verkleidet. Neben dem Bürgermeister hat Grobolschek auch sämtliche in Gronau aktiven Vereine und Netzwerke informiert. „Es soll ins Bewusstsein gebracht werden, vielleicht nützt es was.“