Bergisch Gladbach – Am besten nimmt sich der Bensberger ein Fernglas und schaut vom Technischen Rathaus aus auf seine Stadt. Das Baudenkmal von Architekt Gottfried Böhm steht mitten in der Schlossstadt, umgeben von Wohnpark, Deutschem Platz, der Schloßstraße und vom Stadtgarten (der ehemaligen Emilienhöhe am Krankenhaus). Dies alles sind die vier Leuchttürme, die mit dem Integrierten Handlungskonzept (Inhk) Bensberg/Bockenberg nach vorne gebracht und aufpoliert werden. Wir geben einen Überblick.
33 Maßnahmen für Bensberg geplant
Das Programm. Die Inhalte stehen seit 2016 fest, erarbeitet in der Verwaltung, mit einem beauftragten Stadtplanungsbüro, mit Politik und zahlreichen Workshops mit Bürgern. Der Grundförderantrag wurde 2017 ans Land gestellt.
Die Maßnahmen. Im Handlungskonzept stehen 33 Maßnahmen, mit den vier Leuchttürmen und Neben- und Nachbarprojekten. Davon setzt die Stadt 27 um, private Investoren sechs. Acht Projekte sind abgeschlossen, 20 in der Umsetzung. Und fünf kommen noch.
Der Ausblick reicht bis ins Jahr 2026. Dann soll alles abgeschlossen sein und Bensberg erstrahlen. Die Fördersumme für alle Maßnahmen liegt bei etwa 15,7 Millionen Euro. Die Maßnahmen aus dem Integrierten Handlungskonzept werden zu 70 Prozent von Bund und Land gefördert. Die Stadt trägt einen Eigenanteil von 30 Prozent.
Der Stichtag. Bis 30. September eines jeden Jahres müssen die Förderanträge für das nächste Jahr der Bezirksregierung vorliegen. Wichtig ist die Kosten- und Finanzierungstabelle, die den Rahmen für das Budget setzt. Die Bewilligung erfolgt meist im zweiten Quartal des Folgejahres. Das Jahresprogramm, Step genannt, muss innerhalb von fünf Jahren nach der Genehmigung abgeschlossen sein.
Pläne für 2022 in Bensberg: Umbau des Deutschen Platzes geht weiter
Pläne 2022. Die Umbauarbeiten am Deutschen Platz sollen weiter nach vorne kommen. Dabei geht es unter anderem um die Gestaltung der Freiflächen. Vorbereitet wird von den Stadtplanern auch ein Beleuchtungskonzept für den Deutschen Platz.
Abgeschlossene Projekte. Der Stadtgarten (Emilienhöhe) hat bereits eine neue Gestaltung bekommen. Nicht jeder wird den Bau der neue Schlossgalerie an der Schloßstraße mit dem Handlungskonzept verbinden. Aber auch dieses private Projekt läuft unter dem Dach des Inhk. Stadtteilmanagement für die Schloßstraße und das Quartiersmanagement im Wohnpark Bensberg sind ebenfalls eingerichtet.
Die Schlosstreppe gilt noch als Provisorium und wird im Projekt Schloßstraße fertiggestellt. Für die Schloßstraße, als „Straße der vielen Begegnungen“ und „Stadtkrone in neuem Glanz“ in Planung, liegt ein Parkraumkonzept vor und ein Leitfaden zur Gestaltung. Der Burggraben hat eine an die historische Umgebung angepasste Beleuchtung bekommen. Und die Burgmauer unterhalb des Schlosses ist denkmalgerecht saniert worden.
Bürgerschaft. Alles soll transparent und nachvollziehbar sein, betont die Stadt. Zahlreiche Veranstaltungen haben stattgefunden, Ergebnisse sind auf der Homepage der Stadt nachzulesen (www.bergischgladbach.de). Der „Tag der Städtebauförderung“ dient der Stadt ebenfalls als Plattform, um Ergebnisse mitzuteilen.
Mitarbeiter. Das Thema Integriertes Handlungskonzept gilt als eine Querschnittsaufgabe der Verwaltung. Die Abteilungen Stadtplanung, Stadtentwicklung, Stadtgrün, Verkehrsflächen, Hochbau, Bauordnung, Denkmalbehörde sowie die Pressestelle sind eingebunden. Im Sachgebiet Städtebauförderung sind in der Abteilung Stadtplanung drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesiedelt. Sie kümmern sich neben Planung und Umsetzung einzelner Maßnahmen auch um die Fördermittel.
Bensberger Schloßstraße soll umgestaltet werden
Schloßstraße. Ganzheitlich soll der Straßenzug umgestaltet werden, auch mit Fördermitteln aus dem Hof- und Fassadenprogramm. Die Maßnahmen sollen den gesamten Stadtteil aufwerten, hoffen die Planer. Ab 2022 wird gebaut, unter anderem mit neuen Bodenbelägen aus Naturstein. Eine klare, auf wenige Elemente reduzierte Gestaltung wird angestrebt, mit Lichtstelen, Bänken, Radbügeln und Abfallkörben.
Die graubeige Farbe des Mobiliars soll erinnern an den im Erzrevier abgebauten Bleiglanz. Mit rund 12,5 Millionen Euro, davon 8,8 Mio. an Fördergeld, ist die Umgestaltung der Schloßstraße das größte Projekt im Stadtteilkonzept.
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Postgelände. Nicht alles wird gleichzeitig angegangen. Manches benötigt Zeit. Auf dem Postgelände am Bungert ist dies so: Dort plant ein privater Investor die Umwandlung in Wohnraum. Noch wird das Areal als Verteilstation genutzt. Aber die Post schaut sich in Refrath bereits nach Ersatzhallen um.
Wahrnehmung. Schlosstreppe und Stadtgarten sind bereits abgeschlossene Projekte. Hier sei die Wahrnehmung am stärksten, berichten die Planer der Stadt.