Ärger in Bergisch GladbachBürger beschweren sich über abendliche Straßenkontrollen
Bergisch Gladbach – Manche Mitarbeiter des Gladbacher Ordnungsamtes haben flexible Arbeitszeiten. Sie sind spätabends im Dienst und auch an den Wochenenden. Es sind diejenigen Bediensteten, die Ausschau halten nach falschparkenden Fahrzeugen und gegebenenfalls Verwarngelder verteilen.
Das machen sie nicht nur in den Hotspots der Stadtmitte. In abseitigen Vierteln sind sie ebenfalls anzutreffen. So im Stadtteil Schildgen, wo die Ordnungsamts-Mitarbeiter vor den Ostertagen unterwegs waren. Unter anderem schauten sie zur späteren 19-Uhr-Stunde am Odenthaler Markweg vorbei und wurden auch „fündig“.
Fassungslosigkeit von Seiten der Anwohner
Bei manchem Anwohnern herrscht angesichts der städtischen Kontrolltätigkeit allerdings Fassungslosigkeit. Der Parkraum sei stets knapp, und in Corona-Zeiten noch knapper geworden. Ein Anwohner: „Parkplätze sind an dieser Straße in absolut nicht ausreichender Zahl ausgewiesen, was dazu führt, dass sich jeder sein Parkplätzchen sucht, allerdings ohne Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer zu behindern. In Corona-Zeiten und dadurch bedingtem Homeoffice nimmt dies natürlich zu.“
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Offenbar habe die Stadt eine lukrative Einnahmequelle entdeckt. Obwohl die Verwaltung nicht in der Lage sei, hier für einen Winterräumdienst zu sorgen, könne sie die Parkplätze am späten Abend kontrollieren. Kontrollen seien am Odenthaler Markweg durchaus sinnvoll, aber hauptsächlich wegen der zahlreichen Autofahrer, die sich nicht an die Geschwindigkeit hielten, ärgert sich der Anwohner. Die Falschparker seien nicht das drängendste Problem.
Stadt weist Beschwerden zurück
Die Stadt weist zurück, bei ihren Parkkontrollen in Schildgen überreagiert zu haben. „Auch in Corona-Zeiten sind die geltenden Gesetze nicht außer Kraft gesetzt“, erklärt ein Sprecher auf Nachfrage. Aus der Schildgener Wohnsiedlung habe es eine Bürgerbeschwerde wegen Falschparker gegeben. Daraufhin seien die Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort gewesen. Sie hätten in der Tat Parkverstöße vorgefunden und Verwarngelder ausgestellt. Um einen nachhaltigen Effekt zu erreichen, seien die Mitarbeiter in der Folge mehrmals am Odenthaler Markweg anzutreffen gewesen.
Das sei nicht ungewöhnlich, weil die Kontrollen ja den Zweck hätten, die Ordnung wiederherzustellen. Sollten zum Beispiel Einfahrten zugeparkt seien, erwarteten die Anwohner sogar ein Einschreiten des Ordnungsamtes.