Aktion in Bergisch GladbachAuch das Strundetal bekommt einen autofreien Sonntag
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Bergisch Gladbach – Das Siegtal hat einen, das Ahrtal ebenso. Jetzt soll auch das Strundetal einen autofreien Sonntag bekommen.
Am 3. September gehört das obere Strundetal zwischen Strundepark (Locher Mühle) und Herrenstrunden Fußgängern, Radlern, Kutschen und anderen Verkehrsteilnehmern, die unmotorisiert unterwegs sind. „Wir haben hier eine faszinierende Natur- und Kulturlandschaft direkt vor der Haustür, die es wert ist, einmal ohne Autoverkehr entdeckt zu werden“, sagt David Roth, der die Idee mit einigen Mitstreitern geboren und dazu im November eigens einen Strundetal-Verein aus der Taufe gehoben hatte.
Für die Premiere haben die Initiatoren mehr als 50 weitere Akteure gewonnen, die am Veranstaltungstag ihre Türen öffnen oder sich mit Ständen und Aktionen beteiligen: vom Papiermuseum Alte Dombach über das Buddhistische Meditationszentrum in der Igeler Mühle bis hin zur Biologischen Station Rhein-Berg, der Malteser-Komturei und dem Verein Wort & Kunst mit seinem Lyrikpfad entlang der Strunde.Naturschutzgebiet ausgenommen
„Wir wollen keinen Rummel, es wird keine Pommesbuden oder Ähnliches geben, aber wer etwas Passendes zur Kultur des Strundetals beizutragen hat, ist herzlich willkommen“, sagt Roth. Deshalb bleibe das Naturschutzgebiet im Strundetal ausgenommen. Ordner weisen auf den Schutz des Areals hin. Von Kürten-Spitze aus wird die Landstraße bis Herrenstrunden als Einbahnstraße ausgewiesen und bietet dadurch auf der anderen Fahrbahn Parkflächen.
Wupsi bietet Pendlerverkehr
Für die Rückfahrt müssen Autofahrer den Rosenthaler Weg nutzen. Parkplätze gibt’s auch im Strundepark. Wer zum autofreien Sonntag ins obere Strundetal möchte, kann aber auch gut bei der Anfahrt auf den Pkw verzichten: Das Verkehrsunternehmen Wupsi biete zudem einen Pendelverkehr vom Gladbacher S-Bahnhof an, so Jo Wittwer vom Strundetal-Verein. An Infoständen an mehreren Eingängen zum Tal wird ein Programmheft erhältlich sein.
Vom Erzählkonzert der Max-Bruch-Musikschule über die Rollende Waldschule der Kreisjägerschaft und Aktionen am Karnevalsmuseum der Schlader Botze bis hin zu Ponyreiten auf Gut Schiff und Infoständen von Stadtarchiv, Geschichtsverein und städtischer Tourismusförderung sowie Bühnenprogramm in Herrenstrunden reichen die Angebote.
Bei der Premiere besonders im Fokus: die mehrere hundert Millionen Jahre alten Fossilien, die im Strundetal gefunden wurden und Bergisch Gladbach weltweit bekanntgemacht haben. So stellt der Geologe und Paläontologe Dr. Hans Martin Weber, der aktuell die städtische Fossiliensammlung aufbereitet, in den „Gärten der Bestattung“ von Pütz-Roth Relikte des Panzerfischs „Ctenurella gladbachensis“ und andere Funde vor.
Das Fest im Strundetal, für das der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach die Schirmherrschaft übernommen hat, sehen die Initiatoren als Anstoß: „Wir bauen auf den Ergebnissen der Regionale 2010 auf und können uns auch für die neue Regionale noch einiges vorstellen“, sagt Roth. Und: Eine Wiederholung ist keineswegs ausgeschlossen.
Erste Veranstaltungen des Vereins
Um das „Bewusstsein zu stärken, dass das Tal der Strunde als einzigartige Natur- und Kulturlandschaft besonders erhaltenswert ist“, haben Anwohner und interessierte Nachbarn im November 2016 den „Strundetal e.V.“ aus der Taufe gehoben. Die Initiatoren wollen mit Aktionen wie dem „autofreien Sonntag“ im oberen Strundetal am 3. September auch die Initiativen des Strukturförderprogramms Regionale 2010 fortführen.
Im Zuge der Regionale waren der Strundeweg und das Gelände rund um die Strundequelle ausgebaut und gestaltet worden.Erster Vorsitzender des Vereins Strundetal ist Bestatter und Trauerbegleiter David Roth.
Zum 2. Vorsitzenden wählten die Vereinsgründer Dr. Johannes Bernhauser. Als Beisitzer wurden Helga Bernhauser für Finanzen, Anna Malorny-Hey für Geschäftsführung, Wolfgang Heuwinkel für Kunst und Kultur, Hans Horst Lennefer für den Strundetag und Joachim Wittwer für Medien gewählt. Der „autofreie Sonntag“ mit Strundetal-Fest am 3. September ist die erste große Veranstaltung des jungen Vereins. (wg)