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Kommentar zu Altenberger-Dom-StraßeSchildgen wird umgebaut wie ein Flugzeug im Flug

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Der geplante Wegfall der Längsparkplätze bringt die Einzelhändler in Existenznöte.

Bergisch Gladbach – Es ist richtig, den Radverkehr zu fördern. Das Problem ist: Wer über Fahrräder nachdenkt, muss auch über Autos nachdenken. Die Stadt muss überlegen, in welche Nebenstraßen die Blechlawine ausweicht – und zwar bevor sie sich für eine Variante entscheidet und nicht erst danach. Jetzt ist es dafür zu spät. Genau wie die Suche nach Ersatzparkplätzen auf privaten Grundstücken.

Eine absehbar ergebnislose Suche, die in Wirklichkeit doch nur eine Beruhigungspille für die Geschäftsleute ist. Dabei wird gerade in so einem gut funktionierenden Nahversorgungszentrum wie Schildgen jeder Parkplatz gebraucht. Alles zusammen mutet das Vorgehen der Stadt in Schildgen wie der Umbau eines Flugzeuges während des Fluges an. Ein interessanter Plan, nur mit dem Nachteil, dass der Absturz praktisch garantiert ist.

Lärmpegel von über 70 Dezibel in Schildgen

Zu einer Luftnummer wird sich auch die Idee der abknickenden Vorfahrt in die Kempener Straße entwickeln. Denn auch dort ist auf dem Papier geplant worden, ohne die Voraussetzungen mit dem Eigentümer des Grundstücks zu klären.

Auf den Ausbau der Stadtbahnlinie 4 zu setzen, ist Unsinn. Kein Mensch weiß, was die Machbarkeitsstudie ergibt. Das ist allenfalls eine schöne Vision, die aber sehr, sehr viel Zeit braucht.

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Allen ist klar, dass es auf einer Hauptverkehrsachse wie der Altenberger-Dom-Straße nicht so weitergehen kann wie bisher. 19.700 Autos und Lastwagen sind dort jeden Tag unterwegs. Auch mit Lärmpegeln von über 70 Dezibel tagsüber zählt die Durchgangsstraße zu den am meisten mit Lärm belasteten Straßen im Stadtgebiet.

Schön wäre es, an dieser Stelle Lösungsansätze präsentieren zu können. Aber so einfach ist das nicht. Ein Ansatz wäre vielleicht, auf der Altenberger-Dom-Straße versuchsweise mit einem Tempolimit von 30 die Autofahrt zu verlangsamen, um so fast nebenbei den Verkehr zu reduzieren und dann zu überlegen, wie das Viertel für Rad- und Fußgänger attraktiver gestaltet werden kann.