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BenefizaktionMit Trecker von Bergisch Gladbach nach Polen

Lesezeit 3 Minuten
Uwe Jeworowski und Reimund Hartinger vor den Traktoren, mit denen sie nach Polen gefahren sind.

Für den guten Zweck und Herzenswünsche Todkranker fuhren Uwe Jeworowski (r.) und Reimund Hartinger nach Polen und zurück.

Ein großer Bahnhof in Bergisch Gladbach-Sand empfing die Benefiz-Traktoristen, die in vier Wochen 1455 Kilometer zurückgelegt haben.

Sie sind wieder zurück! Unter einem lautstarken Trillerpfeifenkonzert und Traktorenhupen fuhren Uwe Jeworowski und Reimund Hartinger mit ihren historischen Traktoren auf den Edeka Parkplatz in Bergisch Gladbach-Sand ein. Mit einer 20-minütigen Verspätung wurden die neuen Helden des Dorfes von Familien, Freunden und Nachbarn herzlichst begrüßt, wobei die 20 Minuten nach dem vierwöchigen Abenteuer nach Polen nicht ins Gewicht fielen.

Da muss man abenteuerlich und verrückt sein.
Gabi Schillinger, Leiterin des Förderprojekts „Hits für Hospiz e.V.“

1455 Kilometer und 15 830 Höhenmeter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde legten Jeworowski und Hartinger auf ihrer Reise zum Heimatort von Uwe Jeworowskis Eltern in Polen zurück. Bei Wind und Wetter waren sie unterwegs und übernachteten auf idyllischen Campingplätzen entlang ihrer Route in ihrem Klappwohnwagen „Margarete“.

Ein Mann fährt auf einem Traktor mit Klappwohnanhänger und grüßt in die Kamera.

Ankunft der Treckerfahrer von ihrer Spendenodyssee nach Polen.

„Da muss man abenteuerlich und verrückt sein“, sagt Gabi Schillinger, Leiterin des Förderprojekts „Hits für Hospiz e.V.“. Sie begrüßte die beiden Reisenden ganz herzlich zurück bei der Willkommensfeier in Sand. Neben großem Applaus gab es auch eine Urkunde und Struch, das geliebte alkoholische Getränk aus der Heimat.

Reise war nicht nur eine familiäre Spurensuche, sondern auch für guten Zweck

Die Reise war nicht nur eine familiäre Spurensuche, sondern sie war für einen guten Zweck. Die Treckerfahrer nutzten die vielen Zwischenstopps auf ihrer Reise, um auf den Verein „Hits für Hospiz“ aufmerksam zu machen und haben so Spenden zur Erfüllung von Herzenswünschen von unheilbar und schwer erkrankten Kindern gesammelt.

Menschen in gelben T-Shirts empfangen Heimkehrer auf einem Parkplatz.

Großer Empfang für die Treckerfahrer nach deren Benefizfahrt nach Polen.

Personen, die auf der Reise durch ihre Spenden und Gespräche besondere Momente geschaffen haben, bekamen als Dankeschön Karnevalsorden aus Bergisch Gladbach verliehen. Ganz unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ genossen Jeworowski und Hartinger knapp 100 Stunden auf ihren geliebten Treckern. „Ich könnte morgen schon wieder starten“, sagte Uwe Jeworowski. Die Reise war besser, als er sich es vorgestellt hatte, denn das Reisen ohne Zeitdruck hat ihn geduldiger und ruhiger werden lassen.

Emotionaler Bericht der Treckerfahrer nach der Rückkehr in Bergisch Glacbach

Ziemlich emotional waren die beiden Freunde, als sie über die Erlebnisse während ihrer Reise berichten durften. Das, was hängen geblieben ist, sind vor allem die vielen Begegnungen mit Menschen, die das Projekt unterstützen wollten. Reimund Hartinger wird so die junge Frau nie vergessen, die ihnen entspannt hinterhergefahren ist, weil ihr kleiner Sohn so gerne Traktoren sieht und dann schneller einschläft.

Zudem schenkte sie den beiden Treckerpiloten noch eine Schokolade, die am Abend gleich verspeist wurde. Für Uwe Jeworowski war die Begegnung mit einem Mann zu Beginn der Reise sehr bemerkenswert: Mitten auf einer verregneten Landstraße hielt der am Straßenrand an, um 100 Euro für den guten Zweck zu spenden. Bevor Uwe sich bedanken konnte, war der junge Mann schon wieder weitergefahren. Es ist die Freundlichkeit und Gutherzigkeit der Menschen, egal, ob in Deutschland oder in Polen, die unvergessen bleibt.

Es gibt nicht nur schlechte Menschen, sondern auch sehr, sehr gute auf dieser Welt.
Fazit von Uwe Jeworowski (r.), der mit Reimund Hartinger (l.) für den guten Zweck auf Tour ging

Das Ziel in Polen erreichten die beiden Freunde nicht ganz mit den Traktoren. Für die letzten Kilometer über die polnische Grenze mieteten sie sich ein Auto. Auch wenn vom Haus der Großeltern nicht mehr viel steht, nahmen sich die beiden aus dem noch vorhandenen Keller einige Andenken mit.

Eine Frau spricht in ein Mikro, im Hintergrund ist ein Banner mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen“ zu sehen.

Herzlich begrüßt werden die Benefiz-Treckerfahrer nach ihrer Rückkehr aus Polen.

Für einen Gänsehautmoment und einige Tränen sorgte bei der Willkommensfeier die Bekanntgabe der Spendensumme. 4.024,83 Euro sind für den guten Zweck zusammengekommen. Karl-Heinz Hartwig von „Hits für Hospiz“ erhöhte die Summe spontan, zur Überraschung aller Anwesenden, auf 10.000 Euro.

Neben der überragenden Spendensumme und den vielen Eindrücken nimmt Uwe Jeworowski eine Erkenntnis mit: „Es gibt nicht nur schlechte Menschen, sondern auch sehr, sehr gute auf dieser Welt.“

Für dieses Jahr werden Jeworowski und Hartinger erstmal nur im Bergischen Land Traktor fahren, aber vielleicht geht es nächstes Jahr wieder auf große Reise.