Unbekannte haben im Stadtgarten Bensberg sechs Apfelbäume zerstört. Die Täter gingen mit brachialer Gewalt vor.
VandalismusUnbekannte zerstören im Bensberger Stadtgarten Apfelbäume
Der Baumfrevel muss irgendwann zwischen dem 27. und 29. Dezember geschehen sein. Am 29. Dezember jedenfalls, dem Freitag vor dem Jahreswechsel, stießen Spaziergänger auf der Streuobstwiese im Stadtgarten (ehemals „Emilienhöhe“) nahe der Vinzenz-Pallotti-Straße in Bensberg auf die Zerstörungen: Sechs junge Hochstamm-Obstbäume, alles alte bergische Sorten, boten ein Bild des Jammers.
Gegen 15 Uhr an diesem Tag erstattete laut Polizeisprecher Christian Tholl ein Zeuge Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei. Am 27. Dezember sollen die Bäume noch intakt gewesen sein.
Auf Brust- oder Kniehöhe hatten Unbekannten die gesamten Kronen der Bäume abgeknickt und diese anschließend mit roher Gewalt verdreht und vom Stamm abgerissen.
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Unbekannte demolieren Sitzbänke und machen Feuer
Die Äste schleppten die Täter anschließend zu zwei Sitzbänken in Richtung Odinweg in Bensberg und machten ein Feuerchen. Auch die Sitzgelegenheiten erlitten dabei massive Schäden. Die Höhe des Schadens könnte womöglich bis in den fünfstelligen Bereich reichen.
„Vandalismus der sinnlosesten Art“, sagen viele Spaziergänger erschüttert, auch Trauer und Wut ist bei den Besuchern der Freizeitanlage zu spüren. Was vor drei Jahren mit viel Enthusiasmus von sieben örtlichen Vereinen und unter der Obhut des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg im Rahmen des städtischen Handlungskonzepts gepflanzt worden sei, finanziert vom hiesigen Lions-Club Bensberg Schloss, sei aus reinem Zerstörungswillen angegriffen worden.
Bensberger: Trauer und Wut nach Vandalismus
„Der Anblick löste Trauer und Wut bei den Umstehenden aus und Ohnmacht gegenüber solchem Zerstörungswillen an der Natur, am Park, am Eigentum der Bürgerschaft, an einem beliebten Ort der Erholung, offen für jeden Menschen“, kommentieren Bensberger die Zerstörungen.
Auch der Bergische Geschichtsverein Rhein-Berg hat als einer der im Stadtgarten engagierten Vereine Strafanzeige gestellt. Ein vor Ort angebrachtes Infoblatt macht darauf aufmerksam, dass die Polizei über die Zerstörungen informiert ist.
330 Bäumchen waren 2020 gepflanzt worden
2020 waren im Stadtgarten, am Krankenhaus und am Kardinal-Schulte-Haus insgesamt 330 Obstbäume gepflanzt worden. Spaziergänger blieben auch am Donnerstag kopfschüttelnd an den zerstörten Bäumen stehen, die Geschehnisse sind Stadtgespräch in der Schlossstadt. Bislang sind die Täter nach Angaben des Polizeisprechers nicht ermittelt, Hinweise auf sie gebe es bislang nicht.
„Wir wollen den Frevel nicht einfach hinnehmen“: Michael Müller von der Initiative der Bergischen Obstbaumretter ist erschüttert vom Ausmaß des Schadens. Am heutigen Freitag wird er mit weiteren Ehrenamtlern an der Obstwiese sein, etwa von 10.30 Uhr bis 14 Uhr. Mithilfe von Experten soll am Freitag versucht werden, zwei der Apfelbäume zu retten.
Das Aufpropfen soll helfen
Die Bäumchen sollen ihre Krone zurückbekommen, die Technik des Aufpfropfens könnte dies ermöglichen, sagt Müller. Bei den übrigen Bäumen seien die Schäden zu groß. Der Verein Blühendes GL wird unterstützen, auch von weiteren Vereinen und Initiativen haben sich Helfer angekündigt.
Weitere Mitstreiter sind willkommen, sagt Müller. Auch Menschen, die sich an einer Spendensammlung zur Neuanschaffung der Hochstämme beteiligen möchten. „Mittelfristig“, sagt der Unterstützer, „wollen wir die Bäume nachpflanzen.“
Dabei soll die Spendensammlung helfen. Das Bild im Stadtgarten solle auch künftig den Besuchern ein freundliches Panorama bieten, mit aufgepfropften Stämmen gelinge dies nicht.