Der Ideenreichtum der Bensberger Händler und viele Mitmach-Aktionen machten das Fest auf der Schloßstraße in Bensberg zu einem Erfolg.
Bergisch GladbachTausende Bensberger feierten ihr Frühlingsfest direkt neben der Großbaustelle

Aus der Not machten die Bensberger das Beste: Sie feierten ihr Frühlingsfest neben der Großbaustelle auf der Schloßstraße.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Gebrauchte Bücher kaufen für den guten Zweck, mit riesigen Würfeln ein Los fürs Gewinnsparen bei der Bank ergattern oder die Seele baumeln lassen, mit einem gekühlten Cocktail auf der Schlosstreppe. Das waren nur einige der Möglichkeiten für die Besucher, die das gute Wetter nutzten und am Wochenende in die Bensberger Mitte zum Bensberger Frühlingsfest strömten.
Zwar ist die Veranstaltung ein fester Termin im Kalender der Schlossstadt und dennoch jedes Mal anders. Das liegt längst nicht mehr nur an den wandernden Baustellenabschnitten, sondern auch am Ideenreichtum der ansässigen Händler und der Auswahl an Mitmach-Aktionen für Groß und Klein.

Die vielen Besucher beim Bensberger Fest verursachten Staus vor den ideenreichen Regalen und Aktionsständen.
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Die Kinderaugen strahlen, ließ Werner Nowotny aus Kevelaer am Niederrhein mit seinem Karussell im historischen Stil. Dieses bereicherte zum ersten Mal den Markt. Drehorgelmusik statt Soundmodule, Pferdchen statt Mickey Maus. Nowotny sprach die Familien aktiv an und lud sie ein zu einer entschleunigenden Fahrt auf „Spunkmaiers Dampfcarousel“, Mamas und Papas fuhren kostenfrei mit.
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„Ich bin immer auf der Suche nach ausgewählten Standplätzen und ich finde, Bensberg ist ein solcher. Es ist ein toller Ort, sehr aufgeräumt. Wenn man sieht, dass nachts die Stühle und Tische draußen stehen bleiben, dann leben hier anständige Leute“, sprach er positiv über die Schlossstadt. „Bei mir sollen alle mitfahren können, letztendlich drehen sie sich am Ende alle gleich schnell“, so Nowotny, für den das Einsammeln der Tickets und der Blick in die freudigen Gesichter der Kinder der schönste Moment ist.
Weniger entschleunigend ging es derweil bei Simone End im „Langersehnt Concept Store“ zu. Der öffnete am Samstag zum ersten Mal die Türen und viele Neugierige fanden heraus, was sich hinter den vielen Wochen abgeklebten Scheiben getan hat. „Die Stadt soll künftig – auch abends – etwas belebter werden“, entfachte sie Interesse. Neben Kleidung und Deko im Skandi-Style, sollen künftig Veranstaltungen wie Freundinnenshopping oder Cocktailkurse locken.

Das letzte Mal mitten in der Großbaustelle zeigten die Händler, was Bensberg für Groß und Klein alles zu bieten hat.
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Das integrierte Café, in dem End und ihr Team unter anderem Bowls und Smoothies anbieten werden, soll auch shoppingmüden Männern während eines Streifzuges durch die Stadt mit der Gattin ein gutes Gefühl geben. Schon auf der liebevoll gestalteten Herrentoilette ist das sichtbar. Die Außenbestuhlung für Sonnenanbeter sei auf dem Weg. Zahlreiche Aktionen verursachten Staus an den Regalen und Aktionstischen bei „Langersehnt“.
Während die einen der Musik von Saxophonist Ben lauschten, entschieden sich andere für ein spontanes Tattoo oder Piercing. Die streng limitierten „Goodie Bags“ mit Gutscheinen ansässiger Lokale und Geschäfte seien sofort weg gewesen, so die Inhaberin. „Wir tasten uns langsam ran, was sich die Bensberger wünschen“, blickte End in die Zukunft ihres neuen Projektes, die bei so vollem Hause kaum eine Chance hatte, ihre goldenen, knackigen Pommes von der Festmeile, warm in den Magen wandern zu lassen.
Vom Bierstand klang Kölsche Musik, während die Bensberger Karnevalsgesellschaften die durstigen Besucher, die über die Meile schlenderten, versorgten. Schmuck für den Körper, Schmuck für den Garten, Helferlein für die fleißige Hausfrau oder kleine Leckereien für auf die Hand gab es zu entdecken. Der Entertainment-Bereich für die Kinder befand sich in diesem Jahr im Zentrum des Festes.
Lothar und Maggie aus Köln sonnten sich auf der Schlosstreppe und erfreuten sich ganz besonders an den eifrigen Trampolinspringern. „Es ist wunderschön, wie die Kinder sich amüsieren, vor allem, wenn man wie wir Oma und Opa ist“, waren sie inklusive eines Gläschen Weins vollends zufrieden. „Wir haben das Gefühl, man hilft sich hier gegenseitig“, beobachteten sie auch die Menschen an den Ständen. „Ein bisschen schade ist es schon mit der Baustelle, es ist eben nicht so praktisch, wenn man feiern will“, fanden sie nur einen kleinen Kritikpunkt.
Für Veranstalter Henning Schmitz von „Xdream“ funktionierte die Planung trotzdem, vor allem durch den guten Zusammenhalt mit der Stadt: „Wir müssen eben weiterhin kreativ und gelassen bleiben“, zuckte er lachend mit den Schultern. „Die Schlosstreppe haben wir in den Fokus gesetzt für eine Pause, die Meile selbst geht bis zum Emilienbrunnen, die Einteilung haben wir erst am Donnerstag gemacht“, beschrieb er das diesjährige Konzept.