250 Meter für 20.000 EuroWas hinter dem besonderen Reitweg in Bergisch Gladbch steckt
Bergisch Gladbach – Schlaglöcher, fehlende Radwege, unebene Fußgängerzonen: Die Straßen in der Stadt sind an vielen Stellen in echt schlechtem Zustand. Das kann man von den Reitwegen bald nicht mehr behaupten– zumindest von einem Teil.
Bei einem Pilotprojekt, das von der Bezirksregierung gefördert wird, sollen im Diepeschrather Forst 250 Meter Reitweg komplett neu aufgebaut werden. Und das ist ganz schön teuer: 20.000 Euro sind für die Arbeiten eingeplant.
Bergisch Gladbach: Instandsetzung wird von Reitabgabe finanziert
Das scheint für diesen kurzen Abschnitt eine ganze Menge Geld zu sein. Manche mögen sich über die Prioritäten der Stadt wundern. Wäre es nicht sinnvoller, das Geld in die Erneuerungen der Straßen zu stecken? Förster Louis Altinkamis kann beruhigen: „Die Instandsetzung wird von der Reitabgabe finanziert“, sagt er. Die Reiterinnen und Reiter zahlen also selbst für ihren neuen Weg, die Steuern der Bergisch Gladbacher werden dafür nicht verwendet.
Wer in der Natur ausreiten möchte, muss ein Reitkennzeichen beantragen, das sichtbar am Zaumzeug des Pferdes angebracht werden muss. Das kostet jährlich zwischen 30 und 90 Euro pro Pferd. Wer ohne diese Plakette ausreitet, kann zu Geldbußen verdonnert werden.
Investition für die Zukunft
Viele Reiterinnen und Reiter sehen aber immer weniger Grund, sich ein Kennzeichen zuzulegen, weil es kaum Reitwege gebe, die man zum Ausreiten nutzen kann.
Gegen diese Unzufriedenheit soll unter anderem mit dem Projekt vorgegangen werden. Außerdem sei dieser Test eine Investition in die Zukunft: „Die Grundinstandsetzung macht es langfristig günstiger, die Reitwege zu unterhalten“, sagte Altinkamis. Bisher sei immer nur Sand auf die Wege gekippt worden, der sich bei Regen mit dem Waldboden vermischte und so matschig geworden sei.
Diepeschrather Forst wird Teststrecke
Jetzt wird eine Schotterunterlage unter den Sand gelegt, sodass der Regen ablaufen kann und Sand und Waldboden sich nicht mehr vermischen.Reiterinnen und Reiter nutzen das Stück Weg im Diepeschrather Forst regelmäßig, und es eignet sich gut als Teststrecke. Wenn sich zeigt, dass die Wege durch das Projekt besser genutzt werden können, werden weitere Reitwege saniert.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Beginn der Baumaßnahmen war eigentlich für Ende September angesetzt, aktuell wartet die Stadt allerdings immer noch auf Material. Im Laufe der kommenden Woche soll es aber losgehen.