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PlanungenBahnbrücke in Gladbach wird ausgebaut

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den alten Bahndamm bei Bergisch Gladbach

Über die Zukunft des alten Bandamms in Bergisch Gladbach wird seit Jahrzehnten gestritteh

Die Eisenbahnüberführung an der Buchholzstraße in Bergisch Gladbach wird verbreitert, das haben Planungspolitiker beschlossen

 An einer über 100 Jahre alten Bahnbrücke soll der Ausbau der S-Bahn-Strecke von Bergisch Gladbach nach Köln-Dellbrück nicht scheitern. Im Ausschuss für Mobilität fassten die Mitglieder deshalb am Donnerstagabend einen wegweisenden Beschluss: Die Bahnüberführung an der Buchholzstraße, bislang einspurig und nur mit Ampel für den Begegnungsverkehr geeignet, wird für künftige Verhältnisse angepasst.

Die Gladbacher Planer um ihren Ersten Beigeordneten Ragnar Migenda orientieren sich dabei an den Maßen, die die Deutsche Bahn im laufenden Planfeststellungsverfahren zum Gleisausbau festgelegt hat: lichte Weite 11,5 Meter, lichte Straßenhöhe: 4,50 Meter und Überbaubreite neun Meter. Die Brücke wird eine Spannweite haben von 58 Metern und eine Höhe von 4,50 Meter.

Neues Gleis nur bei Ausbau der Brücke

Ohne diesen Brückenausbau könnte das zweite Gleis nicht errichtet werden. Hätten die Gladbacher Sonderwünsche geäußert, hätte das Planungsverfahren angehalten werden müssen, berichtete Migenda im Ausschuss.

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„Bei der Bahn wird in einem sehr, sehr hohen Tempo und äußerst professionell gearbeitet“, sagte Migenda. Mit dem gefassten Beschluss läuft das Verfahren unverändert weiter beim Eisenbahn-Bundesamt, und zusätzliche Kosten kommen keine auf die Stadt hinzu. Wer die Ausgaben für die Brückenerweiterung letztendlich zu zahlen hat, ist aber offen.

Kosten stehen noch nicht fest

Ein „Kreuzungsgesetz“ sei die Grundlage für die Entscheider beim Eisenbahn-Bundesamt, so der Erste Beigeordnete. Welche Kosten seien kreuzungsbedingt, welche nicht: Dies werde am Ende von der Bundesbehörde festgelegt. Zuvor hatten Migenda und auch Willi Schmitz, Geschäftsführer der städtischen Infrastrukturgesellschaft, die Politiker ermahnt, eine Entscheidung zur Buchholzstraße zu treffen. Jede Verzögerung der Planung schade dem Projekt, und einen Zeitverzug aufgrund Gladbacher Befindlichkeiten dürfe es nicht geben.

Besonders bei den Sperrzeiten für den Umbau der Bahnstrecke könnte es heikel werden. „Diese Sperrzeiten sind bei der Deutschen Bahn sakrosankt“, sagte Willi Schmitz. Einen Zeitplan, wann mit dem Beginn des Bahnbaus gerechnet werden könne, nannten beide Planungsexperten nicht. Die Bahn kalkulierte zuletzt mit einer Sperrung von 17 Monaten.

In diesem Zeitraum kommen Ersatzbusse für die Reisenden zum Einsatz. Dass für die Gleise zwei weitere Bahnbrücken im Stadtgebiet erweitert werden müssen, ist seit vier Jahren beschlossene Sache. Die Überführungen an der Franz-Hitze-Staße und der Damaschkestraße werden auf neun Meter in der Breite und 4,50 Meter in der Höhe angepasst (einspurige Straße mit Durchfahrteignung für Busse sowie mit Fuß- und Radweg).

Weitere Großplanung

Die Brücke Duckterather Weg bleibt unverändert. An der Buchholzstraße läuft auch die zweite Großplanung zusammen: eine mögliche Straßenüberführung über Britanniahütte und Am Kuhlerbusch (Gleisdreieck) mit Anbindung an die Kalkstraße. Verschiedene Machbarkeitsstudien laufen derzeit, untersucht werden auch drei „Lupenräume“: „Anbindung Britanniahütte“, „Anbindung an die Kalkstraße“ und „Wendehammer Britanniahütte“.

Ergebnisse erwartet der Erste Beigeordnete im Sommer. Im Herbst 2025, also nach der Kommunalwahl, soll Konkretes in den Fachausschuss gegeben werden. Für die von der Deutschen Bahn geplante Eisenbahnunterführung Tannenbergstraße für Fußgänger und Radfahrer ist inzwischen ein Planungsbüro beauftragt worden, im Juni beginnt es mit den Arbeiten. Angsträume sollten vermieden werden bei dieser Unterführung, gaben die Politiker mit auf den Weg.

Veränderungen kommen

Viele Veränderungen an den Gleisen: In ein paar Jahren wird sich das Bild rund um die Bahnstrecke nach Köln deutlich verändert haben, wird eine neue Straße aus dem Stadtteil Gronau in die Stadtmitte führen und der heutige Bahnübergang Tannenbergstraße geschlossen sein. Offen ist hingegen die Zukunft des alten Gleises, das ab Tannenbergstraße nach Bensberg abzweigt (Bahndamm).

Die DB habe nach einem Interessenten für den Betrieb des Gleises gesucht, aber niemand habe sich gemeldet, so Willi Schmitz. Jetzt beginne das Stilllegungsverfahren. Ein Ergebnis erwarte man in einem halben Jahr.