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Das Kita-System in Bergisch Gladbach ist am Rand eines Kollapses

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Lesezeit 1 Minute
Mit bunten Buchstaben geformt sind die Worte „Erzieherin gesucht“ an einem Zaun einer Kindertagesstätte befestigt.

Die Betreuungsmisere in Bergisch Gladbach ist zum großen Teil auf die Personalnot in den Kindertagesstätten zurückzuführen. 

Die Stadt muss mehr Quereinsteiger statt Erzieher einstellen, meint unsere Autorin.

In Bergisch Gladbach fehlen im kommenden Jahr über 500 Kindergartenplätze. Man wundert sich darüber, wo der Aufschrei der Eltern bleibt. Seit 2013 gibt es den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr. Doch es gibt nur wenige, die ihn einklagen. Einen einzigen Fall gab es 2023 in Bergisch Gladbach.

Viele bringen offenbar nicht den Mut und die Kraft auf, sich über die fehlende Kinderbetreuung zu wehren. Auch scheint sich die bittere Erkenntnis bei den Familien durchgesetzt zu haben, dass sie von der Politik nicht viel erwarten können.

Von einer Task-Force ist jetzt die Rede, letztlich nur ein Wort, das sich gut anhört. Das Geld für neue Aus- und Neubauten ist nicht das größte Problem. Bisher hat es sich immer irgendwo gefunden. Erzieherinnen hingegen nicht. Nirgendwo.

So führt eins zum anderen: Personalnot zur Überbelastung, zu Krankheitsfällen, zu Kündigungen. Deutschland muss jetzt Geld in die Ausbildung stecken, die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen entbürokratisieren, Quereinsteigern und Rentnern den Einstieg erleichtern, sonst bringt die Spirale das System Kita an den Rand des Kollapses.