Acht Mehrfamilienhäuser wollen Investoren auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Lüttgen in Bergisch Gladbach errichten
WohnungsbauInvestoren wollen Gladbacher Autohaus-Gelände entwickeln

Auf dem Gelände des ehemaligen Autohaus Lüttgen an der Odenthaler Straße sollen acht Mehrfamilienhäuser entstehen
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Rund 8000 Quadratmeter in bester Innenstadtlage von Bergisch Gladbach: Das ehemalige Gelände des Autohauses Lüttgen an der Odenthaler Straße 153 soll zu einem großen Wohnquartier entwickelt werden.
Investoren haben das seit mehreren Jahren brachliegende Gelände erworben und planen, acht Mehrfamilienhäuser zu errichten sowie eine Großtagespflege für Kinder aus dem neuen Wohnquartier. 30 Prozent der Bruttogeschossfläche soll für sozialen Wohnungsbau genutzt werden.
Die Gebäude des alten Autohauses (Verkaufshallen etc.) sollen vollständig abgebrochen werden. Der Kölner Projektentwickler Dana Invest, über weitere Gesellschaften im Eigentum der Kaufleute Rainer Freigeber, Tina Ströer und Dirk Ströer, steht laut Stadt hinter dem Projekt.
Entwickler von Immobilien
Die Dana-Gruppe erwirbt Grundstücke zur Weiterentwicklung, zum Verkauf oder um Immobilien langfristig im Bestand zu halten. Die Planer der Stadt möchten das Projekt ohne einen separaten Bebauungsplan begleiten.
Stattdessen steht eine Zustimmung der Politik zu Paragraph 34 Baugesetzbuch im Raum: Dieser Paragraph besagt, dass ein Bauvorhaben zulässig ist, sofern es sich „nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche in die Eigenart der näheren Umgebung“ einpasst.
Vertrag mit der Stadt
Auch einem städtebaulichem Vertrag zwischen Stadt und Investor soll die Politik in der kommenden Sitzung des Planungsausschusses zustimmen; darin werden Erschließungsangelegenheiten geregelt, der öffentlich geförderte Wohnungsbau und die Großtagespflege gesichert. Wie die Stadt mitteilt, orientieren sich die Neubauten an der dreigeschossigen Umgebung, die maximale Gebäudehöhe liege bei 13 Metern.
Ein erster Baukörper soll sich gemäß der Skizzen über die gesamte Breite des Grundstücks an der Odenthaler Straße erstrecken und die Grenzbebauung zu den Nachbarhäusern darstellen – dieses Hauptgebäude ist nach Angaben der Stadt für sozialen Wohnungsbau und die Großtagespflege vorgesehen.
Planung mit Tiefgarage
Geplant ist ein Durchgang zum hinteren Grundstücksbereich, auf dem sieben weitere Wohngebäude errichtet werden sollen. Stellplätze für die Wohnungen wollen die Investoren unterirdisch in einer Tiefgarage ermöglichen.
Weil öffentlich geförderter Wohnraum in der Stadt Mangelware ist, soll das Bauprojekt in einem beschleunigten Verfahren ermöglicht werden, betont die Stadt. Manches ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret, so wird etwa die Gesamtzahl der Wohnungen in den acht Wohngebäuden nicht beziffert. Sollten sich die Planungen ändern, sei auch künftig an dieser Stelle ein Bebauungsplan möglich.
Neues Stadtbild kommt
Wie auch immer: Das Stadtbild könnte sich bei einer Realisierung an dieser Stelle deutlich verändern. Mitte 2021 hatte das Bergisch Gladbacher Familienunternehmen Lüttgen den Betrieb an der Odenthaler Straße schließen müssen.
Lüttgen hatte seit 1928 die Marke Ford vertrieben, zwischenzeitlich auch Fiat und Alfa Romeo. 45 Beschäftigte waren von der Geschäftsausgabe betroffen. Nach Investitionen 2018/19 hatten die Beschränkungen der Corona-Pandemie zu einem Vertriebsrückgang von rund 20 Prozent geführt. „Bevor es noch schlimmer wird, ziehen wir die Reißleine“, begründete damals Geschäftsführer Markus Lüttgen die Schließung.
Lüttgen war einer der zehn ältesten Ford-Händler in Deutschland, 2015 hatte Elena Ford, die Ur-Ur-Enkelin der Firmengründers Henry Ford, das Autohaus besucht. „Ein Ritterschlag“, wie Markus Lüttgen seinerzeit berichtete.