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FahrradstraßeIndirekte Sackgasse der Gladbacher Laurentiusstraße wird ausprobiert

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Das Foto zeigt die geplante Verkehrsführung für Autos über den Buchmühlenparkplatz, von der Laurentiusstraße werden die Fahrzeuge abgeleitet.

Die geplante Vehrkehrsführung über den Buchmühlenparkplatz von der Laurentiusstraße aus

Zur Verkehrsführung der künftigen Fahrradstraße Laurentiusstraße in der Stadtmitte von Bergisch Gladbach wird es Anfang des Jahres einen Verkehrsversuch geben. Überprüft werden die Folgen einer indirekten Sackgasse.

Am Tag nach dem Aus des Ampel-Bündnisses hatte die CDU auf einen Coup gehofft: Ihr Antrag, die umstrittene Verkehrsführung auf der künftigen Fahrradstraße Laurentiusstraße zu stoppen und es beim jetzigen Status Quo mit der Öffnung für Radfahrer zu belassen, scheiterte jedoch im Mobilitätsausschuss. Nur der AfD-Vertreter folgte, was für eine Mehrheit nicht ausreichte. Was jetzt kommt, ist ein Verkehrsversuch mit der Verkehrsführung „indirekte Sackgasse“. Das hatte die Freie Wählergemeinschaft (FWG) beantragt, Grüne und SPD unterstützen.

Bergisch Gladbach: Genauer Zeitplan für Verkehrsversuch noch unklar

Bei der von der CDU beantragten namentlichen Abstimmung zählte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Oliver Renneberg (CDU) neunmal Ja und achtmal Nein. Das heißt: Anfang des Jahres wird der Verkehrsversuch kommen, genauer Zeitplan und Dauer stehen noch nicht fest. Von einem mehrwöchigen Test ist auszugehen.

Fahrzeuge aus Richtung Paffrather Straße werden mit Beginn des Verkehrsversuchs per Richtungspfeil in die Buchmühlenstraße und weiter Richtung Buchmühlenparkplatz und Hauptstraße/Ende der Fußgängerzone abgeleitet, Radfahrer und Rettungsdienste dürfen weiter geradeaus fahren. Nach Ende der Testphase folgt eine Auswertung, auch eine weitere Bürgerinformation ist vorgesehen. Und anschließend wird es eine Abstimmung zur neuen Verkehrsführung geben. Nicht zur Fahrradstraße an sich: Sie ist seit einem Jahr politisch beschlossen.

In der politischen Debatte war von Verständnis für die Argumente der anderen Seite keine Rede. Unversöhnlich stritten Befürworter und Gegner. „Selbst die Gutachter geben zu, dass sie nicht wissen, welche Auswirkungen diese Verkehrsführung hat“, schimpfte Lutz Schade (CDU). Das Ganze sei eine „Bankrotterklärung“. So wie die Straße aktuell gestaltet sei, sei es eine Kompromisslösung. „Und dabei sollten wir es bewenden lassen.“ Die Verkehrsführung über den Buchmühlenparkplatz sei den Bürgern nicht vermittelbar. Auch von einer „Schnapsidee“ war die Rede. Anders Grüne und SPD.

Autos in den Stadttunnel

Die Laurentiusstraße habe erste Priorität für Radfahrer, meinte Friedrich Bacmeister (Grüne). „Hauptsache, es geht weiter Richtung Fahrradstraße“, unterstütze Fraktionskollegin Anke Außendorf. „Der Vorschlag der Stadt ist prima“, urteilte Andreas Ebert (SPD). Damit werde der Autoverkehr in den Stadttunnel geführt, auch die Stationsstraße am Bahnhof werde Verkehr aufnehmen.

„Die Aufenthaltsqualität in der Stadt wird erhöht.“ Die indirekte Sackgasse sei Vorschlag der Polizei gewesen, um den Verkehr kontrollieren zu können. Mit einer Anlieger-frei-Regelung sei das nicht möglich.

Im Nachgang zur Sitzung dann harsche Kritik vom Ex-Ampelmitglied FDP. Die Barriere in der Laurentiusstraße entstehe „gegen jede Vernunft“ und sei ein „tiefer Eingriff in die Rechte der Anlieger“, so Fraktionschef Jörg Krell. Bürger, die mit dem Auto zum Marienkrankenhaus müssten, würden auf „ellenlange Umwege rund um die Innenstadt“ geschickt. Krell fordert ein Verkehrskonzept für die Stadtmitte.