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Seniorenpark Carpe DiemNeue Palliativversorgung in Bensberg hat den Dienst aufgenommen

Lesezeit 3 Minuten
Das Team der neuen spezialisierten Palliativ-Versorgung steht vor dem Geschäftsstelle von Carpe Diem in Bensberg.

In Bensberg gibt es eine neue Palliativ-Versorgung.

Anfang November hat im Bensberger Seniorenpark Carpe Diem eine neue Palliativversorgung ihren Dienst aufgenommen.

Für schwerstkranke, unheilbare Menschen, die ihre letzten Tage und Monate schmerzfrei in gewohnter Umgebung bleiben möchten, steht ab sofort eine weitere ambulante Palliativ-Versorgung bereit.

Im Bensberger Senioren-Park Carpe Diem stellte Geschäftsführer Martin Niggehoff das Team vor, das seit dem 1. November seine spezialisierte Palliativversorgung (SAV) aufgenommen hat. Fünf Pflegefachkräfte mit der Palliativ-Spezialausbildung haben in Wermelskirchen ihren Dienst aufgenommen, drei in Bensberg unter der Leitung der Onkologin Dr. Dilek Kalkan als Geschäftsführerin der Palli-Care Rheinberg GmbH.

„Keinen Fuß mehr in ein Krankenhaus setzen, zu Hause, im Wohnheim oder im Hospiz sterben, bis zur letzten Minute selbstbestimmt leben“ ist ihr Konzept, das sie schon 2018 entwickelte, als sie in Wermelskirchen ihre Praxis eröffnete.

Bensberg: Behandlung rund um die Uhr

Vor über einem Jahr entwickelte sie mit Martin Niggehoff von Carpe Diem konkrete Pläne für die Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativ-Versorgung. Bis das Programm von der gesetzlichen Krankenkassen genehmigt wurde, mussten etliche Voraussetzungen erfüllt werden: Pflegefachkräfte absolvierten eine Spezialausbildung, Ärzte Weiterbildungen zum Palliativmediziner, auch die ausgewählten Apotheken qualifizierten sich als Kooperationspartner. Die Hürden für die Umsetzung lagen hoch, auch Hospiz-Vereine wurden in die Antragstellung einbezogen.

Ab sofort steht das multiprofessionelle Team aus Ärzten verschiedenen Fachrichtungen, Pflegepersonal, Seelsorgern, Hospiz-Mitarbeitern und Fachapotheken, die rund um die Uhr die bestmögliche Behandlung und Symptomkontrolle gewährleisten. Eng wird auch mit den behandelnden Hausärzten zusammengearbeitet werden.

Die Möglichkeiten des spezialisierten ambulanten Palliativ-Teams sind weiter gefasst als die hausärztliche Versorgung: Das Team hat die Möglichkeit, ohne die Budgetierung der Hausärzte zum Beispiel Schmerz- und Krebsmedikamente zu verschreiben, die von den Fachapotheken vorgehalten werden müssen.

Ich habe viel Verantwortung, aber auch eine große Nähe zu den Patienten.
Elmas Cinar, Leiterin der Palli-Care Rhein-Berg GmbH

In der gewohnten Umgebung des Patienten können Palliativärzte und Palliativ-Pflegepersonal komplizierte Wunden versorgen, Schmerzmedikamente über die Vene oder unter die Haut als Dauerinfusion verabreichen, außerdem sonografisch gesteuerte Entlastungspunktionen der Bauch und Pleurahöhle durchführen.

Elmas Cinar hat die Spezialausbildung absolviert und hat die pflegerische Leitung der Palli-Care Rheinberg GmbH inne: „Ich habe viel Verantwortung, aber auch eine große Nähe zu den Patienten“. Es gibt auch kein Zeitlimit für den ambulanten Palliativeinsatz: Vor Kurzem hat sie eine Stunde mit dem Patienten verbracht, ihn nicht nur medizinisch versorgt, sondern mit ihm auch über seine Sorgen und Nöte gesprochen.

Die rein pflegerischen Maßnahmen übernimmt wie bisher der Pflegedienst am Patienten. Geschäftsführer Martin Niggehoff will mit Dr. Dilek Kalkan die spezialisierten ambulante Palliativ-Versorgung weiter ausbauen und in Bergisch Gladbach Räume anmieten. Der Bedarf im gesamten Kreisgebiet ist groß, im Rheinisch-Bergischen Kreis halten zur Zeit nur das Vinzenz-Pallotti-Hospital, Carpe Diem in Bensberg sowie Dr. Dilek Kalkan in Wermelskirchen den ambulanten palliativen Pflegedienst.

Bei der Vorstellung der neuen Einrichtung begrüßten auch Willi Heider, Bürgermeister in Kürten, und Bergisch Gladbachs Vizebürgermeistern Anna Maria Scheerer den neuen Service. „Es ist enorm wichtig, dass auch unsere Patienten im ländlichen Kürten zu Hause versorgt werden können“, so Heider.

„Obwohl wir Hospize am Vinzenz-Pallotti-Hospital und am Evangelischen Krankenhaus sowie ‚Die Brücke‘ haben, besteht ein enormer Bedarf“, kommentiert Anna Maria Scheerer.