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Bergisch GladbachQuartiersplatz soll für neue Impluse im Wohnpark sorgen

Lesezeit 3 Minuten

Diese Wiesenfläche soll als zentraler Treffpunkt der Siedlung aufgewertet werden.

Bergisch Gladbach – Eine Initialzündung ist eine gute Idee, der viele weitere gute Ideen nachfolgen. Eine solche Initialzündung soll es jetzt im Wohnpark Bensberg geben, früher „Klein-Manhattan“ genannt. Das Integrierte Handlungskonzept für Bensberg und Bockenberg, eine mit knapp 16 Millionen Euro gespeiste Fördermaßnahme des Landes, weitet sich erstmals aus in den Wohnpark. Die Landesgelder sollen helfen, Defizite des Wohnplatzes auszugleichen.

Ein Quartiersplatz soll neu kommen, zur Förderung des sozialen Miteinanders und der Kommunikation. Aber nicht nur das. Auch ein umfassendes Quartiers-Management und ein Quartiers-Lokal, das die am Ort vorhandenen Sozialakteure (Vereine, Kitas, Kirche usw.) unterstützt, sind bei der Verwaltung in Vorplanung. In Richtung Stadtmitte Bensberg denken die Planer an günstigere Wegeverbindungen für Passanten. Das Bündel an Maßnahmen soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Im Fachausschuss für Infrastruktur hat es am Dienstag den ersten „Aufschlag“ gegeben, Beratungen im Sozial-, Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss folgen. Der Wohnplatz gilt neben den Bensberger Projekten Schloßstraße, Deutscher Platz und Stadtgarten als vierter Leuchtturm der Planungen.

Neben den Hochhäusern ist die terrassenartige Gestaltung prägend für die Wohnanlage.

Die sieben Wohntürme der Siedlung entstanden von 1970 bis 1974, etwa 2400 Menschen aus 50 Nationen leben aktuell im Wohnpark. Was ihnen allen fehle, sei ein attraktiver Treffpunkt, berichtet Gladbachs Planungsleiter Wolfgang Honecker. Als „Neue grüne Mitte“ beschreibt die Verwaltung diese Idee. Aufgewertet werden soll eine vorhandene Grünfläche an der Reginharstraße, angrenzend an den Kindergarten. Sitzmöglichkeiten und Wegeverbindungen werden von der Stadt als „desolat und wenig attraktiv“ beschrieben.

Ambitionierte Pläne

Das soll sich ändern, schon im März eine Online-Befragung der Bewohner starten. Analog der Umgestaltung des Deutschen Platzes in Bensberg soll auch im Wohnpark ein „Briefkasten“ der Stadt aufgestellt werden, Wünschezettel mit Ideen sollen hier eingeworfen werden. Der weitere Zeitplan ist ehrgeizig: Im Sommer sollen die Bewohner die Ergebnisse vorgestellt bekommen, schon bis Ende September 2021 soll eine qualifizierte Planung stehen, damit im Förderjahr 2022 Mittel vom Land kommen. „Gemeinschaft Bockenberg“ hat die Stadt als Überschrift für ihre Planungen ausgegeben. Was mit dem Quartiersplatz kommen könnte, ist grundsätzlich skizziert: eine Boulebahn, neue Außenmöblierung, ein Spiel- und Freizeitbereich und eine Wiese. Soziologie und Ökologie sollen gestärkt werden, dies der Ansatz.

Drumherum hat die Stadt weitere Bausteine gesetzt. Ein Quartiersmanager soll zwischen vorhandenen Sozialstrukturen und der Städtebauförderung vermitteln. In einem leerstehenden Geschäft ein Ort namens „Lokalleben“ entstehen, ein kreativer Platz für Bildung, Kommunikation und Kultur. Fußwege an der Overather Straße, zu Schloßstraße und zum Busbahnhof sollen aufgewertet werden.

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Die erste Ausschussberatung brachte viel Lob. „Wir begrüßen die Idee, Mittel aus dem Handlungskonzept zu nutzen“, meinte Martin Lucke (CDU), wenngleich die Busbucht an der Haltestelle „Overather Straße“ bleiben sollte. David Kirch (Grüne) sprach von einem „schönen Projekt“. Carlo Clemens (AfD) wies auf die begrenzte Dauer der Förderung hin. Was anschließend sei, müsse besprochen werden. Die Initialzündung, so Planungsleiter Honecker, solle Impulse zur Verselbstständigung geben. Einmal angeschoben, sollen Projekte perspektivisch in anderen Händen weiterlaufen. „Wir hoffen auf den Multiplikationseffekt.“ Die Städtebauförderung gebe den ersten Impuls.