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„Grob unwirtschaftlich“Refrather Hallenbad muss schließen

Lesezeit 2 Minuten

Schwimmer im Hallenbad Mohnweg.

Bergisch Gladbach – Mit dem Schwimmen im Refrather Hallenbad Mohnweg ist es endgültig vorbei: Die Technik des Schwimmbads ist nach Aussage der Stadt derart marode, dass sich eine Reparatur nicht mehr rechnet. „Grob unwirtschaftlich“ sei eine Fortsetzung des Bäderbetriebs, die Stadt müsste für die Instandsetzung einen sechsstelligen Betrag in die Hand nehmen. Weil technische Defekte aber jederzeit auftreten könnten, bleibe dem kommunalen Immobilienbetrieb nur eine Möglichkeit: Schließung.

Gutachten erstellt

Das Hallenbad hatte die Stadt bereits mit der Corona-Pandemie im Frühjahr dicht gemacht, anschließend ein Gutachten zum Badbetrieb erstellen lassen. Mit entsprechendem Ausgang: Die Schwimmer haben am Mohnweg keine Chancen mehr.

Es ist eine vorzeitige Schließung: Für das Jahr 2021 hat die Politik den Abbruch der maroden Badeanstalt bereits beschlossen, 2022 soll ein Neubau kommen. Daran werde festgehalten, betont die Stadt und verweist auf anstehende Haushaltsberatungen. Vor zwei Jahren hatten 1446 Unterstützer eine Online-Petition für den Erhalt des Bades unterzeichnet.

Hart für die Schwimmszene

Das vorzeitige Aus trifft die seit Jahren gebeutelte Schwimmszene der Kreisstadt erneut hart. Seit das ehemalige Garten-Hallenbad an der Saaler Mühle (heute „Mediterana“) nicht mehr von Vereinen genutzt werden darf, mangelt es in der Stadt erheblich an Schwimmzeiten. Von der Mohnweg-Schließung betroffen sind laut Stadt drei Sportvereine und sieben Schulen, alle in den südlichen Stadtteilen gelegen. Rund 60 Bahnstunden pro Woche fallen auf einen Schlag weg. Gelungen sei, so die Stadt, diese Schwimmzeiten möglichst breit in den übrigen Bädern der Stadt zu kompensieren; dafür bleiben allerdings nur das über 100 Jahre alte Hans-Zanders-Hallenbad Stadtmitte und das Kombibad Paffrath.

Die Suche nach Lösungen

Am Donnerstag hätten Vertreter von Schulen und Vereinen über die Situation gesprochen. Ergebnis der Runde: Die Bädergesellschaft der Stadt, mit den Geschäftsführern Manfred Habrunner und Frank Stein, habe sich bereiterklärt, eine „Vielzahl von Wasserzeiten“ zur Verfügung zu stellen. In Gänze werde ein Ausgleich nicht gelingen, „jedoch wurde eine Lösung gefunden, die allen Beteiligten im Rahmen der Möglichkeiten gerecht wird“, betonte die Stadt am Freitag.

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Im Zanders-Hallenbad wird künftig auch bis in die späten Abendstunden und sonntags geschwommen, das Kombibad Paffrath bleibt ab sofort (neben dem Dienstag) auch an Donnerstagen ausschließlich Schulen und Vereinen vorbehalten.