Bergisch Gladbach – Parkplätze sind knapp und begehrt. Angebot und Nachfrage klaffen oft weit auseinander, überall ist für Autofahrer Rundendrehen und Warten angesagt. Passieren kann das auch in Bensberg. Parkplatz-Suchverkehr hat gleich mehrere Nachteile: Jeder zu viel gefahrene Kilometer schadet der Umwelt. Und: Oft wird der Weg ins Geschäft weiter als nötig. Das Einkaufen, Stichwort Tütenschleppen, wird auch nicht einfacher. Umwelt und Geschäftsleute leiden bei langer Parkplatzsuche.
Grundkonzept bis Mitte 2021
Ein neues Angebot soll das ändern. „Dynamisches Parkleitsystem“ heißt der Begriff, den die Bensberger in nächster Zeit öfter hören werden. Im Stadtteil fehlen für Autofahrer bislang elektronische Weiser, die den Weg zum nächstgelegenen freien Parkplatz aufzeigen. Aber sie werden kommen, nach einem Antrag der CDU-Fraktion ist dies beschlossene Sache. Bis Mitte nächsten Jahres soll die Verwaltung ein Grundkonzept ausarbeiten, eingebunden in die zahlreichen Maßnahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Bensberg. Im Planungsausschuss hat es dazu jüngst Einstimmigkeit gegeben, gedacht wird an eine Art Modellprojekt für ganz Bergisch Gladbach. Weitere Stadtteile könnten sich also später anschließen.
Das Ziel: Das Bensberger Parkleitsystem soll über die seit einigen Jahren in der Stadtmitte vorhandenen Anzeigen deutlich hinaus gehen. Im Prinzip sollen alle öffentlichen Parkplätze, außerdem privatbetriebene Parkgaragen und nur zeitweise zugängliche Parkplätze mit digitalen Sensoren ausgestattet werden. Sie stellen fest, ob der Parkplatz frei oder belegt ist. Zu jeder Tages- und Nachtzeit können Autofahrer schnell den kürzesten Weg zum nächstgelegenen freien Platz einschlagen. Selbst in den gängigen Navigationssystemen sollen die Anzeigen zur Verfügung gestellt werden.
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In ihrem Antrag erinnert die CDU an den Schub, den das neue Einkaufszentrum Schlossgalerie für den Stadtteil bringt. Andererseits sei die Topographie von Bensberg schwierig, und die Gesellschaft werde immer älter. „Parksuchverkehre müssen aber auf ein absolutes Mindestmaß reduziert werden, um Abgas- und Lärmemissionen zu senken beziehungsweise zu vermeiden.“ Die Umwelt werde mit dem neuen System geschont und die Aufenthaltsqualität für alle Besucher der Schloßstraße erhöht. Das neue Parksystem solle möglichst parallel zur Fertigstellung der umzugestaltenden Schloßstraße in Betrieb gehen.
Sensoren sollen Überblick über Park-Lage behalten
Das Besondere des neuen Konzeptes sind die Sensoren, die an allen öffentlichen Parkplätzen installiert werden sollen, nicht nur an Zufahrt zu Tiefgaragen oder anderen größeren Parkplätzen. Für jeden Stellplatz an der Schloßstraße könnte es damit eine punktgenaue Anzeige geben, der Autofahrer wird gezielt auf die Parklücke hingewiesen. In das elektronische Leitsystem in der Stadtmitte von Bergisch Gladbach werden hingegen nur die großen öffentlichen Parkplätze und die Parkhäuser der Kaufhäuser eingespeist. Große Wegweiser sollen in Bensberg an allen wichtigen Punkten im Stadtbild installiert werden, kein Autofahrer soll die Informationen übersehen.
Bei den Vertretern der Grünen wäre ein Modell mit weiteren Verkehrsmitteln noch besser angekommen. Der alleinige Blick aufs Auto begeistert dort nicht alle. Als Ergänzung soll das Bensberger Parkleitsystem an der Schloßstraße um eine Informationsangabe für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs ergänzt werden. Dort sollen dann auch die Abfahrtzeiten von Bussen und Stadtbahnen zu finden sein.