Bergisch Gladbach – Noch ist alles unverändert auf der Buddestraße in Bensberg. Der Verkehr stockt wie eh und je vor der Kölner Straße. Autos fädeln sich auf etwa 300 Metern vor der Kreuzung zweispurig auf. Das kennen die Autofahrer. Man hat sich mit der Stausituation seit Jahren arrangiert.
Der Herbst wird aller Voraussicht nach eine große Veränderung bringen – wenn auch zunächst vorübergehend. Die Fahrbahn an der Buddestraße wird neu aufgeteilt werden, so wie es im 2016 verabschiedeten Mobilitätskonzept der Stadt vorgesehen ist: Bergauf in Richtung Bensberg wird erstmals ein Radschutzstreifen aufgebracht. Dieser Schutzstreifen benötigt Platz, den andere Verkehrsteilnehmer hergeben müssen. In diesem Fall sind das die Autofahrer. Fürs zweispurige Auffädeln wird dann kaum mehr Platz sein, und manche Autofahrer befällt die Furcht vor einer noch längeren Schlange vor der Ampel.
Andere hoffen auf die stärkere Nutzung von Bus und Rad und auf die ökologische Verkehrswende. Auch der Sicherheitsaspekt spielt bei diesem Projekt eine bedeutende Rolle. Radeln soll insgesamt weniger gefährlich werden.
Kernelemente
Schutzstreifen für Radfahrer sind im Gladbacher Mobilitätskonzept Kernelemente zur Förderung des Radverkehrs. Genannt werden im Mobilitätskonzept unter anderem Cederstraße, Odenthaler Straße (Einmündung Laurentius- bis Hauptstraße), Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße, Schnabelsmühle (zwischen Forum und neuem Kreisverkehr), Sander Staße/Herkenrather Straße bis Ortsausgang Pumpwerk, Paffrather Straße (von Alte Wipperfürther Straße bis Am Stadion), Paffrather Straße (Johann-Wilhelm-Lindlar-straße bis Stationsstraße), Vollmühlenweg bis Anschluss Strunderadweg, Lerbacher Weg. (cbt)
Drei Monate sind fürs „Üben“ zunächst angesetzt, mit Start irgendwann im Herbst. Drei Monate, in denen die neue Radspur provisorisch, aber maßstabsgerecht auf die Fahrbahn aufgetragen wird. Das haben die Umweltpolitiker der Kreisstadt vor der Sommerpause beschlossen. Die Idee, die Bergisch Gladbachs Verkehrspolitiker dabei haben, geht in Richtung Prüfung der Belastbarkeit. Obwohl nur vorübergehend, sollen die Verkehrsteilnehmer ein Gespür bekommen für die neue, gleichberechtigte Verkehrswelt. Später, nach der Probezeit, wird bewertet und abgewogen von der Stadt.
Und dann von der Politik abschließend beschlossen – oder eben auch nicht. Möglicherweise wird auch die politische Konstellation nach der Kommunalwahl am 13. September eine Rolle spielen. Der Test, dies die Absicht dahinter, soll teure Umbauten im Straßenraum vermeiden helfen, die womöglich später Probleme bereiten. „Erst testen, dann bauen“ heißt die Devise der Verkehrsplaner.
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Wann genau die Probezeit beginnt, ist noch nicht festgelegt. „Die Testphase soll möglichst bald umgesetzt werden, dazu sind noch einige Prüfungen notwendig“, berichtet Martin Rölen aus der Pressestelle der Stadt. Die Verwaltung habe den Beschluss auf dem Schirm. Anders als vor einigen Jahren, als die Polizeibehörde die Schutzstreifen an der Buddestraße einkassierte, sind die Ordnungshüter nun übrigens einverstanden mit dem Projekt.