Die Premiere ist gelungen. Viele Tische der ersten Pflanzenbörse im Forumpark in Bergisch Gladbach waren schon nach einer Stunde leer.
GartenViele Besucher kamen zum Pflanzentausch an der Stadtbücherei in Bergisch Gladbach
Die erste Pflanzentauschbörse im Forumpark am Samstag in Bergisch Gladbach - eine gelungene Premiere mitten in der City. Schon früh strömten die Gartenfreunde zu den Tischen mit den Ablegern aus Haus und Garten – frisch eingetopft von den tauschfreudigen Pflanzenliebhabern. Strahlend zog Karin Caster aus Paffrath mit ihrer Beute davon: eine blütenreiche Christrose, ein zartes Himbeerpflänzchen, ein paar Bodendecker und Magnoliensamen. „Das pflanze ich gleich alles in meinen Garten“, sagt die Seniorin.
Auf der Bank am Strundebach sitzen drei Damen, tauschen sich aus über alles, was da wächst im Garten – oder auch nicht. Rita Reunert aus Kürten-Biesfeld hat Erdbeeren gegen ihre selbst gezogenen Tomatenpflanzen getauscht. Elke Merzigold aus Katterbach hat hochgewachsene Märzenbecher im Korb gegen Tulpenzwiebeln in ihren Besitz gebracht. Alles nur Ableger selbstverständlich und zum Start in die Gartenerde bereit.
Bringen und nehmen heißt die Devise
Zum ersten Mal hat sich das Team der Stadtbücherei Bergisch Gladbach mit dem Verein Klimafreunde Rhein-Berg bei der Organisation der Pflanzentauschbörse zusammengetan.
Karl-Heinz Piel steht schon gegen elf Uhr hinter einem leeren Tisch: „Schneeglöckchen, Astern, Lenzrosen, Iris, Primeln, Katzenminze. Topinambur – alles ist nach einer Stunde weg.“ Auch Heike Hänsler aus Asselborn hat für ihren Knoblauch, Schnittlauch, Kohlrabi, Chili und Tomaten neue Besitzer gefunden. „Bringen und nehmen heißt es auf der Pflanzentauschbörse“, informiert Monika Gippert, Leiterin der Stadtbücherei. „Wer diesmal nichts anzubieten hat, kann sich beim nächsten Mal beteiligen.“
Immer wieder neue Schätze kommen auf die Tische
Doch leer bleiben die Tische nicht – immer wieder kommen Gartenfreunde mit neuen Schätzen, bringen Ableger mit, auch fürs Haus geeignet: Clivia, Grünlilie und Aloe vera. Doch die kleinen Ableger vom Kirschlorbeer sind Elke Picht ein Dorn im Auge: „Die sollte man nicht mehr anpflanzen, obwohl sie als Hecke sehr beliebt sind“. Trotzdem ist die immergrüne Pflanze bei den Naturschützen verpönt: Sie hat blausäurehaltige Blätter und für die meisten Insekten und Vögel seien die Blüten und Früchte völlig wertlos.
Neben dem Pflanzentausch gibt es auch die Möglichkeit, sich über ökologische Themen zu informieren und neue Kontakte zu knüpfen. Die Stadtbücherei hat zudem eine Medienliste erstellt und bereitet eine Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit vor. Eigene Saatkugeln konnten die jüngsten Teilnehmer ab vier Jahren basteln.
Mit bienenfreundlichem Saatgut unterstützt die ehrenamtliche Initiative „Blühendes GL“ die Stadtbücherei. Die Kinder nutzen aber eher die Spielflächen am Strundebach – klettern, schaukeln, Füße abkühlen im kalten Bach – ein Idyll bei herrlichem ersten Sommerwetter am Samstag.