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Bergisch Gladbacher TreffBensberger „Veedelshaus“ steht vor dem Aus

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Blick auf Bensberg

Bergisch Gladbach – Für Bensberg hat das Integrierte Handlungskonzept schon vieles angestoßen: Umbaupläne für Schloßstraße und für den Hindenburg-/Deutschen Platz und für die Neugestaltung des „Stadtgartens“ oberhalb der Schlossstadt. An einer Stelle hakelt es noch. Das ist das Begegnungszentrum, das im Handlungskonzept eine weitere wichtige Stütze ist. In der Verwaltung wird das Projekt als „Veedelshaus“ geführt beziehungsweise als „Multifunktionale Bildungs- und Begegnungsstätte.“ Schule, Kultur, Integration und Senioren sollten mit Aktionen zusammenfinden.

Stopp offenbar aus Platzgründen

Am Donnerstag soll nun das Projekt „Veedelshaus“ offiziell eingestellt werden. Grund sind, so die Verwaltung, Platzgründe am ausgeguckten Standort an der Katholischen Grundschule. Den Planungspolitikern im Fachausschuss empfiehlt die Verwaltung, dem Vorschlag zuzustimmen. Dem Land soll das Aus anschließend schonend beigebracht werden, Auswirkungen auf den Fluss der Fördergelder für andere Projekte habe diese Entscheidung nicht.

Mit einem Quartiersmanager im Wohnpark Bockenberg, dem benachbarten Hochhaus-Viertel „Klein-Manhattan“, könnte das Angebot aufgefangen werden. Auf vier oder fünf Jahre, so der Gedanke im Rathaus, könnte in Bockenberg ein leerstehendes Ladenlokal angemietet werden. Das wäre eine kleine Lösung im Vergleich zu einem „Veedelshaus“.

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Dass es nicht klappt an der Grundschule hat laut Stadt im Entwicklungsplan für die Schulen den wichtigsten Grund. Entweder an der Katholischen oder an der Evangelischen Grundschule in Bensberg müsse wegen wachsender Schülerzahlen ein weiterer Klassenzug zusätzlich eingerichtet werden. Mit der Folge, dass die im „Veedelshaus“ geplante Mensa größer als bislang gedacht gebaut werden müsse.

„Konflikte und Widersprüche“

„Konflikte und Widersprüche“ zwischen Schule und „Veedelshaus“ seien die Folge, eine „ganzheitliche Planung“ für das Stadtteilhaus nicht mehr möglich. Für die Grundschule würde zudem der verbleibende Platz knapp. Größere Mensa mit weiterem Klassenzug und das „Veedelshaus“ bringen die Planer nicht unter einen gemeinsamen Hut.

Das Konzept

Das Konzept, das die Planer mit dem „Veedelshaus“ in Bensberg umsetzen wollen, umfasst mit der Grundschulmensa und weiteren Funktionsräumen für für die beiden Bensberger Grundschulen mehrere schulische Dinge. Auch Angebote aus dem „ZAK“-Begegnungszentrum und der KiWo ( „Kontaktstelle im Wohnpark) hätten dorthin ausgelagert werden sollen, beide Träger streben nach größeren Raumkapazitäten. As weitere Nutzer waren die Musikschule, die Volkshochschule, die Kreativitätsschule und der Verein „Migrantenkinder bekommen Unterstützung“ (MiKibU) vorgesehen. (cbt)

Letztlich geht es auch ums Geld: Mit Einstieg ins Handlungskonzept hatten die Planer die Kosten fürs Stadtteilhaus auf etwa 3,8 Millionen Euro geschätzt, mit 70 Prozent vom Land gefördert. Aktuelle Baukostensteigerungen fehlen in der Summe. Eine maßgebliche Veränderung der Förderkulisse ist noch nicht einberechnet: Projekte mit schulischem Bezug werden, so die Stadt, seit kurzem nicht mehr mit Mitteln aus Handlungskonzepten gefördert. Die Fördersumme für das „Veedelshaus“ würde demnach deutlich geringer ausfallen. Der ungewisse Aufwand bei den Kosten und die schulischen Bedürfnisse seien entscheidend für den Stopp des Projekts.