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Die Straßen von Bergisch GladbachVirtuelles Stadtmodell für Städte und Gemeinden

Lesezeit 3 Minuten
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Bergisch Gladbach von oben

Bergisch Gladbach – Diese Filmszene ist legendär. Ein Straßenkreuzer beschleunigt und taucht mit Vollgas ab in den Straßenschluchten der Metropole. Links und rechts türmen sich die Wolkenkratzer. Polizeisirenen heulen und schrecken Passanten auf. Fast 3D-artig entsteht das Bild der Großstadt mit ihren Hochhäusern.

Das ist der berühmte Vorspann aus der US-Serie „Die Straßen von San Francisco“, einer Krimiserie der 70er. Ob die Stadtplaner im Technischen Rathaus Bensberg die Filme kennen, ist nicht bekannt. Aber der Blick auf ihr Stadtmodell in 3D lässt Ähnliches denken: an rasante Kamerafahrten auf den Straßen von Bergisch Gladbach.

Realitätsnah kommen Straßen und Häuser im Computer-Modell der Kreisstadt rüber. Genau das ist die Absicht, die dahintersteht. Bei neuen Bauanträgen soll exakt erkennbar sein, welche Wirkungen das neue Gebäude hat, vor allem auf die Häuser der Nachbarschaft. Dimension und Schattenwurf sollen zeigen, wie sich der Neubau ins Stadtviertel einpasst oder eben auch nicht.

Dimension und Schattenwurf

Denn diese Einordnung kann variieren, bestehen doch zwischen wuchtigem Mehrparteienhaus in oft zu sehender „Zuckerwürfel“-Form und einem kleinen „Hexenhäuschen“ große Unterschiede. Nicht alles passt. Andererseits kann das 3D-Angebot eine nette Spielerei sein, um seine eigene Wohnung etwas anders zu sehen oder um überhaupt einen etwas anderen Blick auf die Stadt und ihre Gebäude zu werfen.

Das Modell mit den drei Dimensionen stellt innerhalb der Verwaltung die Abteilung Geoservice bereit, und dort die Mitarbeiter des Sachgebiets „Geodaten-Management“. Mit Hilfe der von der Landesvermessung NRW zur Verfügung gestellten Daten haben sie fürs Stadtbild ein Klötzchen-Modell erstellt, in dem die Gebäude-Körper und auch die Dachformen dargestellt werden, in der Fachsprache „Level of Detail 2“ genannt. Das ist sehenswert, nicht nur am Tag des globalen Geo-Informations-Systems am 13. November. Und ja, diesen Tag gibt es tatsächlich.

Markante Formen zwischen Klötzchen und Zuckerstückchen

Die tiefen Einblicke in den Raum sind die eine Sache des 3D-Modells. Die andere sind die Extrafunktionen. Simuliert werden kann unter anderem der Schattenschlag, wichtig für die zunehmenden Hitzesommer. Der Betrachter kann durch die Stadtteile zoomen, die Häuser heranholen und wieder auf Distanz gehen. Er kann die Szene drehen oder von hoch oben aufs Viertel schauen.

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Die Bauten in Klötzchenform sind zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit ein wenig Übung sind auch das Bürgerhaus Bergischer Löwe oder die Villa Zanders in der Stadtmitte bestens erkennbar. Je markanter die Form, um so besser für die Optik. Kirchengebäude sind immer mit am leichtesten identifizierbar. Nur Autos und Passanten fehlen im Modell, beides kann man sich ja dazu denken. Ein rasanter Vogelflug über Bergisch Gladbach ist jedenfalls machbar. Direkte Internet-Links gehen außerdem zu allen anderen Kommunen im Kreis, die sich ebenfalls in der dritten Dimension vorstellen. Man kann also auch über die Straßen von Odenthal oder Kürten schnell mal fliegen. Und fürs Smartphone und Tablet sind die Aufnahmen auch geeignet.