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Dr. SchuhSportler des Jahrzehnts in Rhein-Berg

Lesezeit 3 Minuten

Dr. Marc Schuh mit Hans-Jörg Schneider von der LG Wipperfürth (Mitte) und Moderator Tom Bartels von der ARD auf der Bühne 2021 beim Festakt, bei früheren Ehrungen auf der Bühne im Löwen und beim Training im Stadion in Gladbach.

Refrath/München – Eine schwere Erkrankung fesselt Marc Schuh seit seiner Kindheit an den Rollstuhl. Sowohl sportlich als auch beruflich startete er durch auf den jeweiligen Olymp. Und sorgte über viele Jahre auch immer wieder für positive Schlagzeilen. „Promotion fertig“ hieß es im Juli 2019, „zum Sportler des Jahrzehnts im Rheinisch-Bergischen Kreis gewählt“ schließlich im Jahre 2020.

„Ich bin sehr stolz, nach zehn Jahren der Sportlerwahl im Rheinisch-Bergischen Kreis Sportler des Jahrzehnts geworden zu sein, hatte mit dem Karateka Alexander Heimann stets einen mehr als würdigen Gegner in den diversen Jahren, in denen unter vielen anderen wir Beide zur Wahl standen“, freut sich Dr. Marc Schuh: „Sehr gerne bin ich auch zum Festakt aus München nach Gladbach angereist, habe meine Eltern besucht und viele alte Bekannte getroffen.“

Bei den Paralympics in Peking 2008

2006 wechselte der damals 16-jährige Rollstuhlsprinter Marc Schuh vom RSC Köln zum TV Herkenrath. Schon in jungen Jahren war er erfolgreich. In der Altersklasse (AK) U18 war er Vize-Weltmeister über 100 Meter und WM-Vierter über 400 Meter. Und hatte schon damals feste Vorstellungen, wohin ihn sein Weg in naher Zukunft führen sollte: geradewegs zu den Paralympics in Peking 2008. Und er erreichte über 400 Meter bei den Weltspielen in Chinas Hauptstadt das Halbfinale. Und wurde noch im gleichen Jahr Junioren-Weltmeister in den USA in der AK U20.

Die Erfolgsserie ging weiter. Über 400 Meter wurde er 2009 Weltmeister in Bangalore. 2011 holte er bei der WM in Christchurch in Neuseeland Bronze, wurde 6. der Paralympics in London 2012, 2013 holte er die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft in Lyon in Frankreich. In Großbritannien feierte er Erfolge: wurde 2014 Vize-Europameister in Swansea und belegte einen 7. Rang bei den Weltmeisterschaften in London.

Dr. Marc Schuh mit Hans-Jörg Schneider von der LG Wipperfürth (Mitte) und Moderator Tom Bartels von der ARD auf der Bühne 2021 beim Festakt, bei früheren Ehrungen auf der Bühne im Löwen und beim Training im Stadion in Gladbach.

Europa-Rekord über Stadionrunde

Von 2010 bis 2018 hielt Dr. Marc Schuh den Europa-Rekord über die Stadionrunde, war Weltranglisten-Erster über diese Distanz von 2009 bis 2011 und in 2015, seit 2010 Deutscher Rekordhalter über 100 Meter, 200 Meter und 400 Meter.

Schon im zarten Alter von vier Jahren unternahm er erste Versuche im Sport. Als er seinen ersten Rollstuhl bekommen hatte, haben die Eltern Schuh ihren Marc im Rollstuhlclub (RSC) in Köln angemeldet. Jung-Marc versuchte sich im Basketball und im Tennis. Seine sportliche Karriere im Rollstuhlsprint nahm ihren Anfang, als er im Alter von zehn Jahren an einem Wettbewerb in Heidelberg teilgenommen hat und diesen auf Anhieb sogar gewann.

Der Stadt Heidelberg war Dr. Marc Schuh auch in seinen Studienzeiten verbunden: während seines Studiums der Physik. Was zunächst mit Widerständen gegen schulisches Lernen in einer integrativen Grundschule begann und später im Gymnasium etliche Lernjahre anhielt, änderte sich gravierend ab dem 7. Schuljahr. Der nun 13-Jährige entdeckte seine Lust am Lernen, übersprang die 11. Klasse, „baute“ ein Abitur mit 1,3 als Jahrgangsjüngster und war Jahrgangsbester in Physik und Chemie. Dr. Marc Schuh hat seine sportliche Karriere im Februar 2018 beendet, hatte sich schon während seiner aktiven Karriere für die Vertretung der Athletenrechte als Aktivensprecher im Deutschen Behinderten-Sportverband eingesetzt.

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Dr. Marc Schuh ist stets seinen Weg gegangen – sportlich und beruflich: geradewegs auf den jeweiligen Olymp.