- Der Entwurf des neuen Emilienbrunnens an der Schloßstraße ist nach Meinung der Planungspolitiker noch zu trist.
- Nun wird nochmal ungeplant und nachgebessert.
- Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Bergisch Gladbach – Für manche Bürger sieht die Skizze des künftigen Emilienbrunnens an der Schloßstraße in Bensberg zu trostlos aus. Die Gladbacher Umwelt- und Planungspolitiker haben deshalb eine neue Zeichnung bestellt. Sie soll eine „fotorealistische Darstellung“ zeigen, die neue Platzszene etwas hübscher präsentieren. Drei bis vier Wochen brauchen die Planer des Büros „Landschaftsarchitekten Club L94“ dafür.
Wird noch etwas Grundsätzliches an der Situation des Brunnens geändert?
Es gibt einen politischen Beschluss aus dem vergangenen Jahr, der den Plänen zustimmt. Es wird eine Art Emilienplatz oder Emilienplätzchen entstehen, ausgeweitet und mit neugestaltetem Treppenangang zur Schloßstraße. Ausgearbeitet werden jetzt laut Stadt Varianten „unter Betrachtung der derzeit geführten politischen und öffentlichen Diskussionen“. Das heißt: Es gibt weitere Gespräche mit der städtischen Grün-Abteilung und mit dem Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg, Professor Michael Werling, der die Neukonzeption begleitet.
Wann werden die modifizierten Pläne endgültig vorgestellt?
Das soll am 25. August im nächsten Planungsausschuss öffentlich geschehen. Bis erstes Quartal 2021 soll eine Ausschreibung für die Veränderungen erfolgen.
Warum gibt es überhaupt Proteste?
In Bensberg möchten viele den Brunnen am liebsten so erhalten, wie er sich jetzt darstellt. Mit der „Neuinterpretation“ (Stadt) können sie sich nicht anfreunden. Vier Wassertröge übereinander an einer kahlen Mauer, da macht bei den Kritikern das Wort vom „Handwaschbecken“ die Runde. Realistische Chancen, dass der Brunnenplatz in seinem jetzigen Zustand mit der Einbettung in die Muschelkalkfassade bleibt, gibt es aber nicht. Die Umgestaltung ist Teil des Integrierten Handlungskonzeptes Bensberg/Bockenberg, für das Fördergelder des Landes fließen. Der Brunnen gehört zum Baustein Schloßstraße. Die Politik hat dafür schon 2019 alles auf den Weg gebracht. Kleinere Veränderungen erscheinen möglich, das große Ganze ist seit über einem Jahr beschlossen.
Wo soll der neue Standort sein?
Etwa fünf Meter zurückgesetzt vom heutigen Standort. Die Stadtplaner beanstanden am jetzigen Platz, dass der Brunnen mit seinem Muschelkalk „massiv“ in die Schloßstraße ragt und angeblich eine „spürbare Verengung“ darstellt. Angeführt wird als Argument eine Sichtachse vom Schloss zur Nikolauskirche, die der Brunnen „stark beeinträchtige“. Kritiker der Neugestaltung sagen, dass der Brunnen nie in dieser Achse platziert gewesen sei.
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Wie wird die neue Gestaltung sein?
Die vorhandene Muschelkalkbasis soll die Stützwände zu beiden Seiten der neuen Treppenanlage verkleiden; das ist in den Skizzen bislang nicht zu sehen. Die neue Wandscheibe des Brunnens wird an die freistehende Stützwand platziert, die Ansichtsflächen mit Platten aus Muschelkalk verkleidet. Diese Einfassung zu beiden Seiten der Treppenanlage wird als „würdige Reminiszenz an die bisherige Situation“ beschrieben. Inhaltlich sei dies mit dem Bergischen Geschichtsverein in Person des Vorsitzenden Michael Werling abgestimmt, betont die Stadt.