AboAbonnieren

KarnevalRefrather Dreigestirn ist eine echte Familie

Lesezeit 3 Minuten
Refrather Karneval SCHRÖDER 1811119

Die junge Band Pläsier kam aus Köln-Ehrenfeld und fegte über die Bühne im „Refrather Gürzenich“.

Bergisch Gladbach – „Das gab’s noch nie!“ Torsten Wittemann hat schon viele Dreigestirne kommen und gehen sehen, aber eine echte Familie in „d’r Familich“ der Refrather Jecken war auch für ihn neu. Die KG „Bürger für uns Pänz“ hatte in ihre gute Stube im Kinderdorf Bethanien geladen, um die diesjährige Session zu eröffnen, dabei wurde traditionsgemäß auch das neue Dreigestirn proklamiert.

„Mer brenne för uns Veedel“ lautet das diesjährige Sessionsmotto und die Refrather Jecken ließen gleich mal „die Hütte im Kinderdorf brennen“. Bunt kostümierte Jecken in bester Laune hatten sich vor der Bühne versammelt und der Präsident moderierte in gewohnt amüsanter Art den Abend, nicht ohne an seine Stimmbänder zu denken, die zwischendurch ein wenig mit Kölsch geölt werden mussten.

„Pläsier“ kam aus Ehrenfeld und fegte musikalisch über die Bühne, das Tanzcorps der Schlenderhaner Lumpe aus Köln bot Tanzakrobatik der Extraklasse. Statt am Tag der eigenen Sessionseröffnung in Köln zu bleiben, begeisterten sie im „Refrather Gürzenich“ und machten damit nicht nur einem Refrather Tänzer in ihren Reihen eine große Freude. Dafür gab es natürlich den Orden der KG „Bürger für uns Pänz“ und jubelnden Applaus aller anwesenden Jecken aus dem „herrlichen gallischen Dorf, dem schönsten und größten Stadtteil in Bergisch Gladbach“.

Als das scheidende Dreigestirn ein letztes Mal in den Saal einzog, im Wild-West Outfit und mit kleinem Gefolge, erklangen dazu passen Mundharmonikatöne aus dem Western „Spiel mir das Lied vom Tod“, die jedoch ganz schnell in das Lied „Ready to go“ wechselten. So war auch der Bühnenauftritt. Mit „Bühne frei für die Neuen“ und großem Dank an alle Mitstreiter aus „ihrer Session“ verabschiedeten sich Prinz Andy I., Jungfrau Ulla und Bauer Frank.

Danach war es soweit: Klatschmarsch, Jubel und Einzug für ein echtes Familiendreigestirn. Nur Thorsten Wittemann sorgte sich mit Blick auf das Dreigestirn und Bäckergefolge, ob es in Refrath wohl weiterhin genügend frische Brötchen geben werde.Wie üblich wurde nach der Inthronisierung des Trifoliums noch so lange weitergefeiert, bis man, wie im „gallischen Dorf“ üblich, am frühen Morgen zum Frühstücken ging

Das Refrather Dreigestirn

Bauer Jochen (Müller), geboren in Bergisch Gladbach, jedoch schon lange Ur- Refrather, liebt das „Feiern im Karneval mit den Menschen auf der Straße“ und stimmte nach kurzer Bedenkzeit zu, das närrische Amt in der Session 2019/2020 zu übernehmen. Im wahren Leben ist er Inhaber eines Traditionsunternehmens im Bäckerhandwerk an der Refrather Mühle.

Jungfrau Petra (Müller- Nitsche) wurde am Elften im Elften in „Kölle“ geboren. Sie war treibende Kraft beim Entschluss, als Familie Dreigestirn für Rääfed zu werden. Die gelernte Zahnarzthelferin tauschte ihren Beruf für Bauer Jochen gegen den im Bäckerhandwerk und stellt nun vornehmlich ausgefallene Motivtorten her.

Sohn und Prinz (Mike Müller) ist mit 17 Jahren der jüngste Prinz, der jemals in Refrath die Regentschaft in der 5. Jahreszeit übernommen hat. Karneval wurde ihm „in die Wiege gelegt“ und er findet Fastelovend schöner als Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen.