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MediteranaOliver Mathée ist neuer Chef

Lesezeit 3 Minuten

Das Mediterana.

Bergisch Gladbach – In der Hotelbranche hat er schon lange einen Namen: Oliver Mathée. Der gebürtige Kölner ist der neue Chef im Sauna- und Wellnessbetrieb Mediterana in Bensberg. Der Hotelbetriebswirt wurde von Ernst-Werner Ruhbaum, alleiniger Gesellschafter der Managementgesellschaft Saaler Mühle GmbH, als Bevollmächtigter in dem Unternehmen eingesetzt. Die Verträge mit dem bisherigen Geschäftsführer der Managementgesellschaft, Siegfried Reddel, wurden kurzfristig in dieser Woche gelöst. Reddel wurde abberufen. „Ich fühle mich so unglaublich gedemütigt. Denn ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen“, sagt der 57-Jährige.

Plötzlich und überraschend für die rund 180 Mitarbeiter des Mediterana und auch für Reddel selbst ereigneten sich die Veränderungen in der Unternehmensleitung Anfang dieser Woche. Begründet wird das vorläufige Ende zwischen den langjährigen Geschäftspartnern mit Streitigkeiten über Details des geplanten Hotelneubaus am Mediterana, die schon Monate andauern sollen. „Über die finanzielle Abwicklung werden wir reden und sicherlich eine tragfähige Lösung finden“, sagte Ruhbaum gestern auf Nachfrage.

Der 82-jährige Geschäftsmann in Königstein im Taunus hält mit 55 Prozent die Mehrheit an der Grundbesitzgesellschaft Saaler Mühle GmbH & Co.KG. Reddel hält 45 Prozent dieser Kommanditgesellschaft, die den Grund und Boden des Mediterana-Areals besitzt. „Die Managementgesellschaft hatte mich zum Geschäftsführer bestellt mit 45 Prozent der Tantiemen“, erläutert Reddel. Diese Gesellschaft wiederum zahle an die Grundbesitzgesellschaft eine Pacht für das Gelände.

1999 stellt Reddel für das marode Wellen- und Hallenbad Saaler Mühle sein Konzept vor.

Am 1. Juni 2000 wird das Mediterana als Wellnessbad mit öffentlichem Hallenbad eröffnet, die Stadt bezuschusst das Bad mit rund 800 000 Euro jährlich.

2002 taucht erstmals die Idee auf, ein Vier-Sterne-Hotel direkt neben dem Bad zu bauen.

2005 schlägt der damalige Bürgermeister Klaus Orth (SPD) vor, das Mediterana soll das bislang von der Stadt bezuschusste Hallenbad übernehmen.

November 2007: Rat und die Bädergesellschaft stimmen für den Verkauf des 56 000 Quadratmeter großen Areals an das Mediterana. Der Preis: 100 000 Euro.

April 2009: Das Thermalbad im ehemaligen Schwimmbad wird eröffnet.

August 2009: Die 4000 Quadratmeter umfassende Erweiterung „Tor zur Sonne“, eine indische Erlebniswelt, wird eröffnet.

Juni 2010: Die Pläne für das 120-Zimmer-Hotel, das einem indischen Palast nachempfunden ist, werden vorgestellt. (dfk)

Vor dem Hintergrund dieses Gesellschaftskonstrukts und seiner Position darin hofft auch Reddel auf eine Einigung, und zwar eine außergerichtliche, mit seinem ehemaligen Geschäftspartner. Doch nach 13 Jahren fällt es ihm recht schwer, die neue Situation zu akzeptieren: „Ich war der Initiator des Projektes und habe das Konzept für das Mediterana entwickelt.“ Außerdem habe das Mediterana wirtschaftlich nie besser dagestanden. „2011 und 2012 sind die zwei besten Jahre“, erklärt Reddel. Das kann seine bisherige Stellvertreterin Andrea Götze, die nach ihrer Heirat nun Andrea Alt-rup heißt, nur bestätigen. Seit fünf Jahren sind die beiden in der Führung des Sauna- und Wellnessbetriebes ein eingespieltes Team. Für die Mitarbeiter und Gäste, vielleicht auch für so manches Clubmitglied, wird der Führungswechsel wohl spürbar, da nicht nur Reddel das Unternehmen verlässt, sondern vorübergehend auch Andrea Altrup: Sie erwartet ein Kind und geht ab Januar 2013 in den Mutterschutz.Der neue Chef, Oliver Mathée, der nach Auskunft von Ruhbaum künftig das geplante neue Hotel des Mediterana leiten wird, sei auch auf dem Wellness-Sektor erfahren. „Da das Hotel frühestens im Spätherbst 2014 in Betrieb geht, wird er bis dahin mit dem Mediterana entsprechend verbunden sein“, ist sich Ruhbaum sicher.