Am 10. Juni11 Gladbacher Unternehmen laden zur Nacht der Technik
Bergisch Gladbach – Es wird krachen, blinken und rotieren: Die achte „Nacht der Technik“ macht technische Berufe erlebbar. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrotechnik (VDE) wollen jungen Menschen zeigen, wie vielfältig und spannend dieses Berufsfeld ist.
Am Mittwoch stellten sie das Programm der „Nacht der Technik“ vor. Sie findet am 10. Juni von 16 bis 24 Uhr in Köln und Bergisch Gladbach statt– zum ersten Mal seit der Pandemie. Insgesamt sind 55 Unternehmen mit dabei, elf davon kommen aus der Kreisstadt.
Rekordhoch an unbesetzten Ingenieurstellen im Kreis
Die Unternehmen öffnen die Türen zu ihren Werkstätten und Laboren, um den Teilnehmenden zu zeigen, wie es hinter den Kulissen abläuft. „Die Besucherinnen und Besucher werden viel erleben. Sie können sehen, wie schwere Maschinen arbeiten und auch mal ein paar Knöpfe drücken. Wir zeigen aber auch, was einen im Arbeitsalltag erwartet, wenn man in einem der Unternehmen arbeiten möchte“, sagt Horst Behr, Vorsitzender des VDI Kölner Bezirksvereins.
So wollen die Initiatoren Erlebbarkeit und Transparenz schaffen. „Wir wollen Menschen und Unternehmen Technik erklären und Möglichkeiten zeigen, wie man sich in dem Bereich ausbilden lassen kann“, sagt Behr. Die technischen Berufe seien besonders wichtig, um in Zeiten der Klimakrise unseren Lebensstandard zu erhalten, aber trotzdem gebe es aktuell ein Rekordhoch an unbesetzten Ingenieurstellen.
Veranstalter wünschen sich mehr Interesse der Schulen
„Das fängt schon bei den Abschlussklassen an: Keine 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler interessieren sich für technische Berufe“, sagt Behr. Und unter den Interessierten seien besonders wenig Frauen. „Mädchen werden von Anfang an in eine andere Richtung geleitet als Jungs. Meine Enkeltochter ist noch ein Kleinkind und hat jetzt schon eine Spielzeugküche geschenkt bekommen. Das habe ich aber ausgenutzt, um mit ihr über Induktionsfelder zu sprechen“, erzählt Behr. Mit den Einblicken, die die „Nacht der Technik“ bietet, erhoffe man sich, Nachwuchs abfangen zu können.
„Mir ist die Veranstaltung sehr wichtig. Deswegen organisiere ich sie weiterhin mit, obwohl ich schon in Rente bin“, sagte Hans Dieter Angerer. Er hat die elf Gladbacher Unternehmen für die „Nacht der Technik“ gewonnen und ist sehr froh über die Zusammenarbeit. „Mir wäre es noch wichtig, dass das Interesse der Schulen steigt, die Nacht der Technik mit ihren Klassen zu besuchen. Das bräuchten wir noch, um die Veranstaltung komplett rund zu machen“, ergänzt er.
Interessierte kommen kostenlos in Hochschulen
Auch die FHDW und bib sind Teil der „Nacht der Technik“– dieses Jahr kommen die Besucherinnen und Besucher sogar kostenlos in alle beteiligten (Hoch)-Schulen. Dort gibt es unter anderem verschiedene Angebote zu Virtual Reality (virtuelle Realität) und einen Hollywood-Fotoworkshop.
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„Uns ist die Zusammenarbeit mit den Hochschulen sehr wichtig. Hier wird der Nachwuchs ausgebildet“, sagt Behr.
Die Vorbereitungen für die „Nacht der Technik“ hätten ein Jahr gedauert und es werden ungefähr 600 bis 700 Besucherinnen und Besucher allein in Bergisch Gladbach erwartet. Der VDI und VDE seien „stolz darauf, als ehrenamtliche Vereine so eine beliebte Plattform bieten zu können“, schließt Behr ab.