Die beiden Tunnel an der Steinstraße sollen bis 2023 neu gestaltet werden.
Copyright: Arlinghaus
Bergisch Gladbach – In der Stadtpolitik herrscht eine sehr seltsame Stimmung. Die Koalition aus Grüne, SPD und FDP – die Ampelkoalition – hat sich eine riesige Agenda vorgenommen, aber so richtig sichtbar passiert wenig bis nichts. Das sieht in Bensberg ganz anders aus.
Das Integrierte Handlungskonzept für Bensberg hat zwar einen sperrigen Namen, aber es läuft inzwischen rund. Jedenfalls konnten im vergangen Planungsausschuss viele Dinge auf den Weg gebracht werden, die das Gesicht des Stadtteils verändern. Und das ganze mit einer breiten politischen Mehrheit.
Die beiden Tunnel an der Steinstraße sollen bis 2023 neu gestaltet werden.
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Gefälle am Wochenmarkt soll verschwinden
Die Dreieckstreppe ist der Bereich der Schlossstraße gegenüber dem Kino mit einem kleinen Platz, der unter anderem vom Wochenmarkt genutzt wird. Aber durch die Topographie dort, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Marktbesteller beklagten etwa das zu starke Gefälle, Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderung die fehlende Rampe zur öffentlichen Toilette.
Beigeordneter Ragnar Migenda stellte klar, dass es der Verwaltung in erster Linie darauf ankomme, die Gefällesituation in den Griff zu bekommen. Mehr als sechs Prozent seien aus versicherungstechnischen Gründen nicht zu akzeptieren. Gesucht wurde also ein Kompromiss. Fünf Varianten wurden vorgestellt und am Ende waren sich alle einig, dass die Variante 5 die beste sei.
Umgestaltung der Schlossstraße
Das Gefälle wird gesenkt und es entsteht ein echter Platz. Es soll eine kleine Rampe zur Toilette entstehen, allerdings geht es dann durch die Außengastronomie einer Eisdiele. Robert Kraus (CDU) appelliert an das „Miteinander aller Bensberger“. Mit ein wenig Rück- und Einsicht sei die Variante 5 umsetzbar. Allerdings wird die Stadt dafür noch einmal 50 000 Euro zusätzlich in die Hand nehmen müssen – so jedenfalls die jetzige Kostenschätzung.
Ein Gestaltungsleitfaden für die Schlossstraße wurde beschlossen. Im Grunde geht es um einen Katalog mit Vorschlägen für Immobilienbesitzer und Händler. Es geht um die Höhe der Dächer, um Farben, oder um Gestaltung der Schaufensterwerbung. Das Papier ist stolze 114 Seiten stark. Und wenn sich alle an diesen Leitfaden halten, dann soll die Schloßstraße – jedenfalls aus Sicht der Verwaltung – vor allem durch klare und einfache Elemente aufgewertet werden. Wohlgemerkt:
Es handelt sich um einen Leitfaden und keine Satzung. Niemand wird gezwungen, sich an die Vorgaben zu halten. Im Ausschuss wurde allerdings klar gemacht, dass wenn der Leitfaden in der Praxis nicht umgesetzt wird, die Stadt immer noch eine verbindliche Satzung erlassen könne.
Das Hof- und Fassadenprogramm ist ein eigenständiger Punkt im Handlungskonzept. Bensberg ist dabei in einem Landesprogramm aufgenommen worden und wer an der Schloßstraße umbaut und sich dabei an die Vorgaben (etwa Begrünung von Dachflächen) hält, der wird finanziell gefördert – mit maximal 10 000 Euro. Und die Bensberger greifen zu. Die Verwaltung spricht von einer hohen Nachfrage und prüft, ob weitere Fördermittel beantragt werden können.
Die Beleuchtung und Umgestaltung der Fußgängertunnel an der Steinstraße wurde auf den Weg gebracht. Grundsätzlich sind die Tunnel für Fußgänger, Radfahrer oder auch Rollstuhlfahrer ein gute Sache, eine sichere Straßenquerung. Allerdings sind sich auch Angsträume und schlicht und ergreifend hässlich. Zusammen mit der Öffentlichkeit sollen die Tunnel attraktiver werden. Und das sowohl bei Tag, als auch bei Nacht. Eine Jury soll nach einem Werkstattverfahren entscheiden. Die Kosten dieses Verfahrens werden mit 35 000 Euro angegeben. Insgesamt sollen 352 000 Euro in die Tunnel investiert werden. 2023 soll die Umsetzung erfolgen.
