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Sicherung des GeländesNeugierige, Diebe und Vandalen wollen in die Zanders-Ruine

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In Gladbach ist die Zanders-Papierfabrik ein Ruine.

Bergisch Gladbach – Das Zanders- Gelände, unendliche Weiten. 37 Hektar groß ist das Industrieareal, und es zieht zunehmend Unbefugte an. Neugierige springen nachts über den Zaun und streunern zwischen den Hallen herum. Sprayer verunstalten die historischen Fassaden. Diebe suchen nach Beute.

Von einer beunruhigenden Entwicklung bei Zanders berichtet die Stadt in Person des Projektleiters Udo Krause: Zwischen zwei- und fünfmal pro Woche komme es vor, dass Unbefugte aufgegriffen werden – Neugierige, Vandalen, Einbrecher. Wer erwischt wird, bekommt (mindestens) eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

Ungebetenen Besucher sollen abgeschreckt werden

Die Stadt hat bereits reagiert: Hinter dem Firmenzaun am Gohrsmühlenplatz ist ein zweiter Bauzaun aufgestellt worden. Das soll die ungebetenen Besucher abschrecken. Wer es drauf anlegt und ortskundig ist, findet allerdings an anderen Stellen Zugangsmöglichkeiten.

Ungefährlich sind die Besuche nicht, vor allem nachts. Kürzlich ist etwa das Klärbecken auf dem Zanders-Gelände abgepumpt worden. Wer jetzt nicht aufpasst und falsch tritt, droht acht Meter in die Tiefe zu stürzen. Schlimme Verletzungen könnten die Folge sein. Am Ende werde die Stadt als Eigentümerin mit den Folgen konfrontiert, heißt es aus der Verwaltung.

Überall gibt es Restbestände von Chemikalien

Mehrfach hätten Mitarbeiter des beauftragten Sicherheitsdienstes ungebetene Gäste aufgegriffen, wird berichtet. Das Über-den-Zaun-klettern sei kein Kavaliersdelikt. „Es ist ein Industrieareal, das jede Menge Gefahren birgt“, erklärt Krause. Schweres Gerät werde aktuell genutzt, um die versteigerten Produktionsanlagen abzutransportieren. Maschinenhallen seien nicht ausgeräumt, überall gebe es Restbestände von Chemikalien.

Wer das Gelände betrete, begebe sich in große Gefahr, sagt Krause. Sorge bereitet der Stadt auch der Trend, Dinge zu stehlen, teils sehr gezielt. Zanders sei aus gutem Grund „verbotene Zone“, sagt Krause, der Rückbau und Abtransport der Maschinen laufe gerade mit zahlreichen Beteiligten auf vollen Touren. „Das Gelände ist eine Baustelle.“

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Für die Stadt ist es ein schwieriger Spagat. Sie will auch den Gladbachern die Zanders-Vergangenheit vorstellen. Das gehe aber nur bei geführten Wanderungen; sie sind ausgebucht. Und höchstens 15 Personen dürfen an den Touren teilnehmen. Ansonsten wäre es zu gefährlich. Personen könnten aus der Gruppe abhanden kommen und sich verirren.