Tretbecken vorgeschlagenZum Kneippen in den Bergisch Gladbacher Forumpark?
Bergisch Gladbach – Wassertreten ist gesund und fördert Durchblutung und Wohlbefinden. Ein öffentliches Wassertretbecken fehlt allerdings in der Stadtmitte. Das nächstgelegene liegt etwas abseits - mitten im Königsforst. Dabei wäre mit der Strunde ein Bachlauf vorhanden, der das Wasser für die Anwendung liefern könnte.
Kneipp-Prinzip
Rund 200 000 Mitglieder sind im Kneipp-Bund Deutschland über Kneipp-Vereine und zertifizierte Einrichtungen zusammengeschlossen. Die Gesundheitslehre nach Pfarrer Sebastian Kneipp basiert nach einem ganzheitlichen Ansatz auf den Säulen Wasser, Bewegung, Ordnung des Lebens, Ernährung und Heilpflanzen. Neben Margarethe Zanders prägten den Gladbacher Kneipp-Verein die langjährige Vorsitzende Irene Kossack und Heimatdichterin Wilma Kürten.(cbt)
Aktuell gibt es einen Anlauf, um das von Gesundheitspfarrer Sebastian Kneipp erfundene Wassertreten zu ermöglichen. Das passt gut zum 200. Geburtstag von Kneipp, der 2021 überall in Deutschland gefeiert wird, und greift außerdem die Tradition des ehemaligen Gladbacher Kneipp-Vereins auf. Nach einer Anregung, online unterstützt von 100 Bürgern, wird zumindest über Standorte im Bereich des Parkgeländes an der Buchmühle/Volkshochschule oder in der Umgebung des Papiermuseums an der Alten Dombach diskutiert. Ein Bachlauf wäre bei beiden Standorten vorhanden. Der Ausschuss für Infrastruktur wird sich in einer seiner kommenden Sitzungen der Sache annehmen.
Vorschlag des Gladbacher Seniorenbeirats
Im städtischen Forumpark, auch mit einem Wasserlauf der Strunde versehen, wird es allerdings eher kein Wassertreten geben. Zuletzt hatte es den Vorschlag des Gladbacher Seniorenbeirates gegeben, hier einen Platz zum Boulespielen einzurichten, als Ort des geselligen Miteinanders. Wegen Fragen des Urheberrechts der Architekten erscheint dies derzeit nicht umsetzbar. Auch beim öffentlichen Wassertreten müsste die Freizeitanlage, 2017 nach einem umfassenden Umbau eröffnet, verändert werden.
Was ohne Einwilligung der damaligen Planer nicht möglich ist. Auch die Einrichtung eines Wassertretbeckens wird vom Seniorenbeirat grundsätzlich unterstützt. Von der Stadtverwaltung kommt für den Forumpark der Hinweis, dass bei warmen Wetter schon heute Kinder durch den Bach liefen. Auf eigene Gefahr und mit Aufsichtspflicht der Eltern. Das hat mit Kneipp allerdings nichts zu tun.
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In den Blick sind deshalb die beiden Alternativstandorte gerückt. Weil der Fluss aufgestaut werden müsste, wären auch in Umgebung von VHS oder Papiermuseum Genehmigungen erforderlich. Statt einer großen Kneipp-Anlage mit gekacheltem Umlauf, wie aus Kurorten bekannt, könnte ein Becken entstehen, das kleiner als ein Meter ist. Dann bliebe die Stadt bei der Verkehrssicherungspflicht laut Antragstellerin außen vor und die Kosten wären entsprechend gering. Ein Handlauf zum Festhalten für die Wassertretfreunde reiche aus. Vorstellen kann sich die Verwaltung, das Tretbecken im Rahmen eines Landschaftspflege-Projekts in den Blick zu nehmen.
Die Kneipp-Kultur geht in Bergisch Gladbach bis in die 50er-Jahre zurück. 1954 rief Mäzenin Margarethe Zanders (1894-1983, aus der berühmten Papiermacher-Dynastie) mit einigen Gleichgesinnten den Kneipp-Verein Bergisch Gladbach ins Leben. Die Kneippschen Anwendungen fanden im „Haus der Gesundheit“ von Margarethe Zanders statt; das Haus war auch mit der ersten Privatsauna Deutschlands versehen. Es stand in der Umgebung des Evangelischen Krankenhauses und ist vor ein paar Jahren abgebrochen worden. Der Gladbacher Kneipp-Verein schloss sich 2017 der Kneipp-Abteilung Leverkusen an.