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Zanders Pumpen in Gladbach abgeschaltetStadt hebt Grundwasserpegel langsam wieder an

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Tiefgarage Bergischer Löwe 030821

Befürchtet wird, dass unter anderem die Park-Tiefgarage unter dem Bürgerhaus Bergischer Löwe „nasse Füße“ bekommen könnte.

Bergisch Gladbach – Noch gibt es keine nassen Keller, Schächte und Tiefgaragen bei den Anliegern in der Stadtmitte. Am frühen Mittwochmorgen hat die Stadt bei ihrem Pumpversuch das Grundwasser bis zum Tiefpunkt 3,20 Meter abgesenkt, dem sogenannten „sicheren“ Pegel. „Ab jetzt wird der Pegel nach und nach angehoben“, berichtet Stadtsprecher Martin Rölen vom Verlauf des am Montag begonnenen Pumpversuchs am Brunnenhaus an der Buchmühle.

Am Morgen passten die städtischen Ingenieure die Pumpenleistung so an, dass der Pegel wieder um 25 Zentimeter anstieg. Frühestens alle zwölf Stunden sei ein weiterer Anstieg um 25 Zentimeter vorgesehen, berichtet der Sprecher. Am Abend könne vielleicht schon die zweite Stufe folgen.

Pegel ging nicht so schnell zurück, wie erwartet

Eine in den Wasserschacht eingehängte Industrietauchpumpe fördert das Wasser nach oben, das über eine provisorische Leitung in den Hochwasserkanal der Strunde fließt. Ganz so rasch, wie man habe erwarten können, sei der Pegel am Dienstag nicht zurückgegangen, berichtet der Sprecher von den Kollegen aus dem Abwasserwerk. Die Zanders-Pumpe im Bereich Paas/Schnabelsmühle ist seit Montag abgestellt, die wasserrechtliche Erlaubnis läuft Ende August ab. „Häppchenweise“ will sich die Stadt vom tiefsten Pegel nach oben anpirschen, immer um 25 Zentimeter.

Referenzpunkt für die städtischen Ingenieure ist dabei, wie berichtet, die Tiefgarage unter dem Bürgerhaus Bergischer Löwe, eines der am tiefsten gelegenen Bauwerke in der Innenstadt. Die Stadt schaut hier seit Montag genauestens hin: Drückt das Grundwasser in die Tiefgarage hinein, ist der „kritische Punkt“ im Pumpenversuch erreicht. Höher darf der Pegel dann keineswegs steigen.

Pegel knapp unter dem kritischen Niveau gesucht

Dieses Niveau zu ermitteln, ist auch für die Aufsichtsbehörden wichtig: Sie müssen auf Basis des Versuchs das Abpumpen des Grundwassers genehmigen. Daniela Reuscher, die beim städtischen Abwasserwerk das Experiment beobachtet, betont erneut: „Der Versuch dient dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger der Innenstadt.“ In den Jahrzehnten der Papierproduktion habe Zanders mit der Wasserentnahme den Grundwasserpegel kontinuierlich abgesenkt.

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Die Tauchpumpe im Brunnenhaus werde dafür sorgen, dass die Innenstadt trocken bleibe. Die Stadt müsse einen Pegel finden, der knapp unter dem kritischen Niveau liege. Wie angekündigt, nehme die Stadt zweimal am Tag den Messwert, und dies an 15 Messstellen. Wie lange der Versuch läuft, ist offen: Bei der Stadt wird mit sieben bis zehn Tagen gerechnet.

Die Stadt hat für Notfälle folgende Kontakte vorgesehen: (02202) 14 29 32 und 0178-8 45 08 02, E-Mail: d.reuscher@stadt-gl.de