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Gladbacher KreistagswahlÜber Teilnahme entscheidet Landesschiedskommission

Lesezeit 3 Minuten

Leistete als Versammlungsleiter Schwerstarbeit: Der aus Rhein-Erft stammende Vize-Landessprecher Hans Decruppe (l.).

  1. Auf ihrer Kreismitgliederversammlung am Samstag präsentierte sich die Linke Rhein-Berg als zutiefst zerstrittene Parteigliederung.
  2. Für die Kreistagswahl bekam die Partei alle 27 Kreistagswahlbezirke besetzt.
  3. Die Auseinandersetzungen um die Arbeit im Ortsverband Gladbach soll am 25. Juni fortgesetzt werden.

Rhein-Berg – Unter der Leitung des stellvertretenden Landessprechers Hans Decruppe hat der Kreisverband Rhein-Berg der Partei „Die Linke“ am Samstag seine Kandidatenaufstellung für die Kreistagswahl am 13. September über die Bühne gebracht. Zunächst ungelöst bleibt dagegen der schwere innerparteiliche Konflikt um die Gültigkeit der vom Ortsverein Bergisch Gladbach für die Rats- und Bürgermeisterwahl in der Kreisstadt vorgenommenen Kandidatenaufstellungen. Hier soll zunächst die Landesschiedskommission entscheiden.

Auf ihrer Kreismitgliederversammlung am Samstag präsentierte sich die Linke Rhein-Berg als zutiefst zerstrittene Parteigliederung, die den Vergleich mit den Wasserpistolen-Eskapaden nicht zu scheuen braucht, die sich die Grünen Anfang der 1990er Jahre auf ihren Bundesparteitagen leisteten. Bei den Linken steht auf der einen Seite die Mehrheit der Kreisstadt-Partei um den Ratsherrn Thomas Klein und den Leiter der Wahlversammlung für die Stadtwahlen, Franz Albert Krämer, und auf der anderen der Kreisverbands-Vorstand um den Vorsitzenden Tomás Santillán und den Kreisgeschäftsführer Klaus-Reuschel-Schwitalla.

Die Partei bekam alle 27 Kreistagswahlbezirke

Am Samstag gelang es Decruppe, Rechtsanwalt von Beruf, die Wahlversammlung ohne schwerwiegende Zwischenfälle und Störungen durchzuziehen und die Aussprache über den lokalen Konflikt erst danach beginnen zu lassen. All inclusive dauerte die Zusammenkunft der knapp 40 Parteimitglieder im Berufskolleg in Bergisch Gladbach-Heidkamp statt der in der Einladung avisierten anderthalb rund viereinhalb Stunden.

Für die Kreistagswahl bekam die Partei alle 27 Kreistagswahlbezirke besetzt. Zwar steht angesichts des Ergebnisse von 2014 (Linke 3,95 Prozent) Prozent) nicht zu erwarten, dass irgendwo eine Linker direkt gewählt wird, doch sind die Parteien nur wählbar, wo sie mit Direktkandidaten antreten. Keiner der Kandidaten fiel durch, allerdings erhielten die Streithähne Santillán, Klein und Reuschel-Schwitalla mit 23, 24 und 26 von 33 möglichen Ja-Stimmen weniger Zustimmung als andere.

Fortsetzung am 25. Juni

Ihre Liste für den Kreistag hatten die Partei bereits am 12. Juni aufgestellt. Sie wird angeführt von Vera Lorienz (Rösrath), Peter Tschorny (Gladbach) und Isabelle Csel (Gladbach). Nicht mehr dabei ist die Kreistagsabgeordnete Alexandra von der Ohe, die aber in Rösrath zur Ratswahl antritt.

Die Auseinandersetzungen um die Arbeit im Ortsverband Gladbach soll am 25. Juni fortgesetzt werden. Dort war am 20. Juni mit Fatma Siep eine eigene Bürgemeisterkandidatin gekürt, ebenso eine Ratsliste mit Thomas Klein, Claudia Watzlawik und Thomas Winterscheidt an der Spitze. Der Kreisvorstand erkennt die Wahl wegen behaupteter, aber bestrittener Unregelmäßigkeiten nicht an und wollte ursprünglich am Samstag auf Kreisebene über die Auflösung des Ortsverbandes abstimmen lassen.

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Dieses Ansinnen zog der Kreisvorstand aus rechtlichen Gründen kurzfristig wider zurück. Nun soll auf einer weiteren Kreisversammlung am 25. Juli darüber entschieden werden, ob die Linke in GL aufgelöst wird und die Partei zur Rats- und Bürgermeisterwahl in der Kreisstadt kein eigenes Angebot macht.