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Kommentar zur Deutschen BahnFahrgäste nicht verprellen, Zumutung wenigstens erklären

Lesezeit 2 Minuten

S-Bahnhof in Bergisch Gladbach: Das Gleis bleibt leer.

Rhein-Berg – Kommunikation ist eine Kunst. Das scheint auch der Deutschen Bahn bewusst zu sein, zumindest ansatzweise. Angesichts der aktuellen Bauarbeiten in und um Köln betont sie daher das Positive: Mit „Rekordinvestitionen“ von rund 250 Millionen Euro will sie eine „moderne Eisenbahndrehscheibe“ schaffen. Und die wollen auch die Fahrgäste.

Dennoch wüssten sie gern, was in der Zeit, bis die verbesserte Infrastruktur bereitsteht, auf sie zukommt und warum. Kurz gesagt: Sie wünschen sich Transparenz. Denn wer im Voraus weiß, dass ein Zug sich verspätet oder ausfällt oder dass ein Anschluss nicht klappt, kann früher losfahren und dennoch rechtzeitig ankommen.

Vertrauen in die DB-Informationen schwindet

Doch bei der Vorab-Information der Deutschen Bahn gibt es noch deutlich Luft nach oben. Selbst das, was gerade passiert, teilt die Bahn oft nicht mit: Sie zeigt eine S-Bahn nach Köln-Buchforst an, obwohl sie nie auftaucht, und lässt die Anzeige am Bahnsteig kommentarlos verschwinden.

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Das trübt das Vertrauen in DB-Informationen. Im ungünstigsten Fall steigen Fahrgäste wieder auf ihr Auto um. Wenn sie von der Deutschen Bahn dann auch noch – trotz Pandemie – in überfüllte S-Bahnen geschickt werden, kann man es ihnen nicht einmal verdenken.

Klimafreundliche Verkehrspolitik geht anders

Einer klimafreundlichen Verkehrspolitik ist mit dem Verhalten der Deutschen Bahn nicht gedient. Sie sollte Fahrgäste nicht verprellen, sondern aktuell vielleicht notwendige Zumutungen wenigstens ausreichend erklären. Sie sollte auch den Eindruck vermeiden, dass ihr die Meinung der Fahrgäste ohnehin egal ist.

Aber genau das könnte mancher denken, wenn wichtige Fragen ungeklärt bleiben. Und wenn die Bahn behauptet, über die Zustände in ihren eigenen – mitunter eben leider überfüllten – Zügen nicht Bescheid zu wissen.