Termin steht2023 beginnt die Sanierung des alten Rathauses in Kürten
Kürten – In Kürten muss das Alte Rathaus nach fast sieben Jahrzehnten saniert werden. Nicht in diesem Jahr, wie Bürgermeister Willi Heider (parteilos) erklärt. Aber wahrscheinlich 2023. Bislang gebe es eine „Grobplanung“. Insbesondere am Dach müsse etwas gemacht werden.
Das Gebäude, benachbart zu Bürgerhaus und Neuem Rathaus und direkt am Karlheinz-Stockhausen-Platz gelegen, entstand Mitte der 1950er-Jahre und war Nachfolger des Historischen Rathauses an der Bergstraße 44 in Kürten, heute ein Seniorenwohnhaus. Genutzt wird das alte Rathaus-Gebäude nach wie vor intensiv, Verwaltung und Jobcenter halten diverse Angebote vor. Vielen Kürtenern ist es auch bekannt durch das sogenannte „Lauten-Fenster“. Dieses Kunstwerk in typischer Bleiverglasung entstand in der Werkstatt von Hans (Vater) und Fritz Hans Lauten (Sohn) im Ortsteil Bornen. Es zeigt als großformatiges Panorama-Motiv die Kürtener Kirchen, den Lauf der Sülz als blaues Band und typische Handwerkssymbole.
Heimat des Geschichtsvereins
Auch die im Stil der Zeit erhaltene Wendeltreppe ist charakteristisch für die Bauzeit der 1950er-Jahre. Neben den Behörden nutzen auch die Ratsfraktionen die Räume des Alten Rathauses, offiziell als „Rathaus-Nebengebäude“ bezeichnet. Im Obergeschoss hat seit einigen Jahren der Geschichtsverein für die Gemeinde Kürten und Umgebung sein Domizil. Die Heimatforscher haben hier ihr Archiv eingerichtet, es gibt Literatur zur Heimat und die Möglichkeit, sich zu Forschungszwecken auszutauschen.
Während die Sanierungskosten für das Alte Rathaus noch offen sind, plant die Gemeinde mit etwa 50 000 Euro bei Sanierungsmaßnahmen am Bürgerhaus. Instandgesetzt werden muss der Treppenaufgang vor dem Haus, das soll in diesem Jahr geschehen. Auch der kleine Platz, der ehemals mit einem blauen Bühnenzelt versehen war, ist in die Maßnahme eingeschlossen. Angegangen wird 2022 auch die Sanierung der Obdachlosenunterkunft Am Halfenberg (200 000 Euro). Dieses Wohnhaus wird intensiv genutzt, um Menschen in Not Wohnraum anzubieten. Es ist die einzige Obdachlosenunterkunft in Kürten.
Aufwertung des Hauptortes
Der Bau des Rathauses am Marktfeld gilt in der Rückschau als wichtiger Anstoß, um den Hauptort Kürten aufzuwerten, auch zum historisch gewachsenen Ortskern im oberen Bereich des Dorfes Kürten mit Kirche und Pfarrhaus. Zu Anfang der 1970er-Jahre entstanden in Tallage der Sülz die Gebäude der Hubert-Berger-Hauptschule, heute Gesamtschule. Entlang der Wipperfürther Straße setzte anschließend eine rege Bautätigkeit mit Wohn- und Geschäftshäusern ein, auch Kreissparkasse Köln und Raiffeisenbank Bechen-Dürscheid (diese 1978) siedelten sich an, am Ortsrand später der Breidohr-/Edeka-Markt (erbaut 1985).
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Das moderne Rathaus kam 1983 hinzu, das Bürgerhaus mit Seniorenbegegnungsstätte 1988/1989, beides unter Gemeindedirektor Willi Schumacher. Historische Gebäude entlang der Wipperfürther Straße gibt es nur sehr wenige, etwa die ab 1812 errichtete Ahlenbacher Mühle und das ihr gegenüberliegende Kaiserliche Cürtener Postamt von 1876.