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Kinder- und Jugendhilfe KürtenKreative Angebote in der Krise

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Im Advent fand die Geschenkaktion der „Guten Hand“ statt – auch auf Abstand, mit Catja Teicher (l.) und Beatrix Rey, Evk.

Kürten – Auf ungewöhnliche Situationen muss mit ungewöhnlichen Aktionen reagiert werden: Im Kürtener Arbeitskreis der Kinder- und Jugendhilfe tauschen sich die Teilnehmer regelmäßig aus, welche Folgen die Corona-Pandemie auf ihre Angebote hat. Ein Überblick.

Rund ein Jahr dauert die Krise mittlerweile, für kleine Kinder sei das ein großer Teil ihres bisherigen Lebens, meint Daniela Rehbach, Leiterin der Caritas-Kita in Kürten-Olpe. „Kontakt halten ist wichtig“, sagt die Erzieherin. In ihrer Kita geschieht das mit einem Newsletter, der regelmäßig verschickt wird. Darin sind Liedtexte zu finden, Bilder zum Ausmalen und Fotos aus den Gruppen.

Verena Küppers von der Chatberatung 4.0

Ein Videotreffen soll es auch noch geben, als virtuellen Spiele- und Stuhlkreis. „Wir müssen Begegnungen anders gestalten“, sagt Daniela Rehbach. Für die Karnevalstage war geplant, kleine Pakete an die Kitakinder daheim schicken, mit Luftschlangen, Gummibärchen und Luftballons. „Karneval im Zoo“ hieß das Kita-Motto, online sollte der Olper Nachwuchs über die schönsten Kostüme abstimmen.

Expertin für Video-Chats

Petra Beckmann, Einrichtungsleiterin im Kinderdorf der „Guten Hand“, ist Expertin für Video-Chats geworden. Per „Skype“ hielten die Kinder und Jugendlichen Kontakt zu Freunden und Eltern. „Schwermut ist Dämpfer für die Entwicklung, die Kommunikation darf nicht abreißen“, erklärt die Leiterin. Weil Eltern der Besuch auf dem Gelände nicht möglich sei, gebe es am Eingang zum Kinderdorf eine angemietete Wohnung. Dort seien Treffen mit den Eltern möglich.

Christoph Ahlborn, Direktor der „Guten Hand“ in Kürten-Biesfeld, betont das große Engagement seiner Mitarbeiter.

Für die Kinder in den Wohngruppen habe es zahlreiche Aktionen gegeben, im Sommer Schnitzeljagden übers Gelände, Wettbewerbe im Kuchenbacken und Cocktailmixen. Christoph Ahlborn, der Direktor der „Guten Hand“, betont das Engagement aller: „Die Brücke steht, auch in schwierigen Situationen.“ Die Mitarbeiter seien hochmotiviert, um die Herausforderungen zu meistern.

Carina Zogbaum leitet das Jugendzentrum Eichhof.

Im Jugendzentrum „Alte Schule“ in Eichhof läuft seit September alles virtuell. Leiterin Carina Zogbaum hat einen Wochenfahrplan ausgetüftelt: montags Spieleabende, mittwochs gibt es ein Quiz, freitags werden Kriminalfälle im „Escape-Raum“ gelöst. Die Jugendlichen hätten immer „riesigen Spaß“ an den Angeboten. „Wir können quatschen und erzählen.“ Getroffen werde sich immer um 18 Uhr. „Wir haben uns gefragt: Wie können wir die Jugendlichen erreichen?“

Die virtuellen Angeboten seien dabei die passende Möglichkeit. Zoomkonferenzen bietet die Alte Schule dienstags und donnerstags an, dann wird gekocht in einer virtuellen Küche oder ein virtuelles Tanzstudio macht Laune. Geplant sei noch das „Größte Bild“, übergreifend in den Jugendzentren der Jugendagentur. Kleine Bilderrahmen will Zogbaum am Jugendzentrum zum Abholen parat machen oder mit der Post verschicken.

Zusammen in die Natur

Tina Wolle-Schuh, Leiterin der Treffs von Bekik, setzt im Lockdown auf Waldspaziergänge mit Hund. Für die Jugendlichen ein Angebot, das funktioniere. „Ich bin immer ausgebucht.“ Die Runden in den Natur seien wichtig, um über private Dinge der Heranwachsenden in Ruhe zu sprechen. „Die Sorgen werden abgeladen.“ Daneben biete Bekik auch Virtuelles an.

Norbert Broich und Tina Wolle-Schuh vom Ökumene-Verein Bekik setzen auf Waldspaziergänge mit Jugendlichen.

Martin Zender, Leiter der Evangelischen Beratungsstelle, berichtet ebenfalls von „Spaziergangsberatungen“ im Freien, für Personen mit Vorerkrankungen oder für alle, die Rücksicht auf ihre Familie nehmen wollen. Auch im Garten bei den Familien habe es Treffen gegeben. Mit Telefon- und Videoberatung sei es gelungen, den Kontakt zu halten. „Ich finde es überhaupt nicht selbstverständlich, wie Kinder mit der Situation umgehen“, sagt Zender. Verzicht zu üben bedeute im Leben eines Achtjährigen mehr Entbehrungen als bei einem Erwachsenen.

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Kaum Besonderheiten wegen der Pandemie hat es bislang bei der Katholischer Erziehungsberatung und der dort angedockten Chatberatung 4.0 gegeben. Verena Küppers, Ansprechpartnerin der Chatberatung, wünscht sich allerdings eine noch intensivere Annahme des Angebots. Es wird durc h das Programm Leader gefördert.