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Corona-MutationSieben Mitarbeiter mit Virus-Variante in Burscheider Firma getestet

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Mehrere Mitarbeiter des Burscheider Unternehmens sind an der britischen Virus-Variante erkrankt.

Rhein-Berg – Die vom Kreis angestoßene zweiwöchige Überprüfung sämtlicher positiver Corona-Tests auf mögliche Virus-Mutationen läuft noch, da kommt am Wochenende die Nachricht aus Burscheid, dass dort in einem Unternehmen gleich reihenweise bei Mitarbeitern die britische Virus-Variante diagnostiziert worden ist.

Beim Burscheider Unternehmen Federal-Mogul, das zu Tenneco gehört, seien in den vergangenen Tagen zehn Personen aus der Mitarbeiterschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden, so Krisenstabssprecher Torsten Wolter. Bei acht der positiv Getesteten sei bei einem anschließenden Target-PCR-Test zur Bestimmung möglicher Virusmutationen, die britische Virus-Variante diagnostiziert worden.

Betriebsinterner Pandemiplan in Kraft

Wolter: „Gemeinsam mit der Task Force des Unternehmens hat das Gesundheitsamt in einer Videokonferenz den betriebsinternen Pandemieplan erörtert.“ Als zusätzlich verschärfende Maßnahmen, um Infektionsketten zu unterbrechen, seien beispielsweise die Umkleiden zum großen Teil geschlossen und Pausen- und Schichtwechselzeiten verändert worden. „Diese Maßnahmen sind Bestandteil des firmeneigenen Pandemieplans, um so den Betrieb in dem restlichen Unternehmen weiter führen zu können“, so der Krisenstabssprecher des Kreises.

Für beide Werke in Burscheid werde in der kommenden Woche eine Bestandsaufnahme durchgeführt. „Die Geschäftsführung wird hierzu eine Teststrategie für eine Testung der Mitarbeiterschaft der betroffenen Werkseinheiten festlegen“, so Wolter. „Die Kontaktpersonen wurden beziehungsweise werden durch das Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt, wobei in Bezug auf die Auswahl der Kontaktpersonen und die Länge der Quarantäne für alle positiv getesteten Mitarbeitenden und deren Kontaktpersonen die strengeren – vom RKI bei Verdacht auf Virusvarianten (VOC) empfohlenen – Kriterien Anwendung finden.“

So werden beispielsweise auch Kontaktpersonen zweiten Grades, das heißt solche, die keinen ungeschützten direkten Kontakt mit Infizierten hatten, in Quarantäne geschickt.

Abgesehen vom Hotspot entsoannt sich die Lage

Die Mehrheit der Belegschaft wohnt im Rheinisch-Bergischen Kreis und in der Stadt Leverkusen. Mit dem Gesundheitsamt der Stadt Leverkusen sei daher in diesem Fall eine Zusammenarbeit vereinbart worden, um ein einheitliches Vorgehen bei dem Vorliegen von positiven Fällen zu gewährleisten, erläuterte Rhein-Bergs Krisenstabssprecher Wolter.

Abgesehen von diesem Hotspot entspannte sich die Corona-Lage im Kreis weiter. 45 neue Corona-Fälle meldete der Krisenstab seit Freitag: 29 am Samstag und 16 am Sonntag. Die Sieben-Tage-Neuinfektionsrate (Inzidenz) sank fast bis auf die 50er-Marke und lag am Sonntag bei 50,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche (siehe „Im Vergleich“).

125 weitere Personen gelten seit Freitag als genesen. 752 Rhein-Berger befinden sich in Quarantäne, das sind 198 weniger als am Freitag.